Kärnten: Kreuzschwestern verabschieden sich aus Feldkirchen
Die Kreuzschwestern verabschieden sich aus Feldkirchen. 92 Jahre war der Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz im örtlichen Antoniusheim und im Caritas-Pflegeheim für Ausbildung und Pflege zuständig. Im Mai des heurigen Jahres übersiedelten die meisten Kreuzschwestern bereits in die Niederlassung nach Graz. Die Provinzleitung des Ordens zieht nun auch die beiden letzten Schwestern ab: Oberin Sr. Maria Andrea Reiterer und Sr. Angelina Gölles, sie war als Kindergärtnerin im Einsatz, verlassen am 15. Dezember die Stadt. Das berichtete die "Kleine Zeitung" am Freitag.
Die Wohneinheiten der Schwestern im Antoniusheim sollen zukünftig dem angeschlossenen Kindergarten zur Verfügung stehen. In der Kongregation in Graz will die Oberin weiterhin in der Pflege tätig sein und sich ihren älteren, hilfsbedürftigen Mitschwestern widmen.
Karitative Fürsorge sei seit der Gründung des Ordens im 19. Jahrhundert das Hauptanliegen der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, so Sr. Reiterer. Nach Feldkirchen kamen die Ordensfrauen im Auftrag von Bischof Adam Hefter. Damals betreute man in der Stadt eine Nähschule sowie eine Haushaltungsschule. Auch der Aufbau des Kindergartens im Antoniusheim und die Krankenpflege gehörten zu den Aufgaben der Schwestern. Geleitet werden Kindergarten bzw. Hort inzwischen von der Caritas, aber bis vor wenigen Jahren waren elf Schwestern auch im Pensionsalter noch vor Ort tätig.
Die Kreuzschwestern, mit vollem Namen "Barmherzige Schwestern vom Heiligen Kreuz", führen sich zurück auf den Dritten Orden des heiligen Franz von Assisi. Gegründet wurde die Kongregation vom Kapuziner Theodosius Florentini und Schwester Maria Theresia Scherer. Ziel der Kongregation ist es seit ihrer Gründung im Jahr 1856, der vielfachen Not der Bevölkerung durch Unterricht, Armenfürsorge und Krankenpflege zu begegnen.
Die Schwestern wirkten seit der Gründung des Ordens in Armenhäusern, Spitälern, Gefängnissen und Altenheimen, sowie in Mädchenschulen, Kindergärten und Internaten. In Knaben- und Priesterseminaren waren die Schwestern als Hausfrauen und Krankenschwestern tätig und standen zu Kriegszeiten verwundeten Soldaten und Kranken in Epidemiegebieten bei.
Die erste österreichische Niederlassung entstand 1860 in Wels. In den Jahren 1870 und 1887 entstanden die Provinzen Steiermark-Kärnten und das Provinzhaus in Graz.
2007 wurde die "Provinz Europa Mitte" mit Sitz im oberösterreichischen Wels durch die Zusammenlegung von vier österreichischen Provinzen sowie der Provinzen Bayern und Ungarn und dem Vikariat Slowenien gebildet. In der Provinz "Europa Mitte" leben und arbeiten derzeit über 550 Schwestern in gut 55 Gemeinschaften. Darüber hinaus hat der Orden mit Generalleitung in Ingenbohl Niederlassungen in Uganda, Taiwan, Indien, den USA und weiten Teilen Europas. In 20 Ländern weltweit sind mehr als 3.200 Schwestern tätig.
Die Trägergesellschaft der Kreuzschwestern der Provinz Europa Mitte leitet heute u.a. fünf Krankenhäuser, elf Pflegeheime sowie zahlreiche Kindergärten und Schulen. Der Sitz der Provinzleitung befindet sich in Wels. (www.kreuzschwestern.eu)
Quelle: kathpress