Klimaschutz: Barmherzige Brüder sensibilisieren 8.000 Mitarbeitende
Fast 8.000 Mitarbeitende in allen österreichischen Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen der Barmherzigen Brüder werden für den Klimaschutz sensibilisiert. Sie erhalten dieser Tage von P. Provinzial Saji Mullankuzhy das Buch "Kleine Gase, große Wirkung - der Klimawandel" von David Nelles und Christian Serrer. In einer eigens für die Ordensgemeinschaft gedruckten Version des "Spiegel-Bestsellers" werden Ursachen und Folgen des Klimawandels kurz und anschaulich erklärt. Den "Barmherzigen Brüdern Österreich" als einem der größten privaten österreichischen Gesundheitsdiensteanbieter seien Umwelt- und Klimaschutz ein großes Anliegen, hieß es in einer Aussendung (Dienstag). Jede und jeder könne etwas dazu beitragen.
"Wäre die Umwelt in einem unserer Krankenhäuser Patientin, so müsste sie wahrscheinlich intensivmedizinisch behandelt werden", wählte Pater Provinzial Mullankuzhy deutliche Worte: "Denn ihre Temperatur steigt ständig, manche Funktionen zeigen unerwartete Verhaltensmuster und vieles verläuft nicht wie erwartet."
Das Buch solle Einblick in die Ursachen, Zusammenhänge, Auswirkungen der Klimakrise geben und mögliche Lösungen aufzeigen. "Denn jeder von uns kann etwas zum Schutz der Erde beitragen", betonte der Provinzial. In seinem Vorwort fordert er alle Mitarbeitenden auf: "Nehmen wir gemeinsam unsere Schöpfungsverantwortung wahr - für uns und die Generationen nach uns! Denn Nachhaltigkeit, Schöpfungsverantwortung und gelebter Umweltschutz dürfen kein Enddatum haben."
Umweltschutz als Managementaufgabe
Für Direktor Adolf Inzinger, Gesamtleiter der "Barmherzigen Brüder Österreich", ist "Umweltschutz kein Randthema, sondern zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir sehen den Menschen in seiner Gesamtheit und dazu gehört selbstverständlich auch seine Lebenssituation. Schöpfungsverantwortung verstehen wir als zentrale Managementaufgabe."
Die Ordensgemeinschaft verwies auf Papst Franziskus, der 2015 in seinem Lehrschreiben "Laudato Si" eine ökologische Umkehr forderte. Aus seiner Sicht sind alle gefordert, Umweltschutz nicht dem Zufall zu überlassen und Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen. Damit habe der Papst nicht nur innerkirchlich einen ökologischen Paradigmenwechsel eingeleitet, so die Barmherzigen Brüder. Der Orden habe diese Initiative auf globaler und regionaler Ebene aufgegriffen: In Österreich sei das Ziel, die CO2-Emissionen bis 2025 zu halbieren, bereits 2020 nahezu erreicht worden. Ebenso schreite der Ausbau der Photovoltaikanlagen rasch voran. Heuer sollen Solarmodule mit einer Leistung von 606 kWp auf den Dächern bereitstehen, was dem Stromverbrauch von etwa 170 Haushalten entspreche.
Die Barmherzigen Brüder sind weltweit in 52 Staaten mit mehr als 400 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens vertreten. In der "Österreichischen Ordensprovinz" mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder mit fast 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an rund 30 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen. 2020 erfolgten in den österreichischen Einrichtungen trotz Corona-Pandemie 109.822 stationäre Aufnahmen, 686.078 ambulante Patientenkontakte und 46.982 Operationen. Nach dem Vorbild des Ordensgründers, des heiligen Johannes von Gott (1495-1550), wollen die Ordensmänner nach ihren Möglichkeiten für alle Hilfesuchenden verfügbar sein. (Infos: www.barmherzige-brueder.at)
Quelle: kathpress