Hilfswerk bittet um "Überlebenshilfe" für Spital in Beirut
Ein kirchliches Krankenhaus in Beirut steht wegen der Wirtschaftskrise im Libanon kurz vor dem Zusammenbruch. Ohne Unterstützung von außen drohe dem "Psychiatrischen Krankenhaus vom Kreuz" die Schließung, bat das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" am Mittwoch in einer Pressemitteilung um Spenden. Das vom Orden der Franziskanerinnen vom Kreuz betriebene 800-Betten-Spital kümmere sich um die am stärksten vernachlässigten Menschen des Landes, teilte das Hilfswerk in Wien mit.
Das auf den Höhen der libanesischen Hauptstadt gelegene Krankenhaus beherberge 800 Patienten mit psychischen Krankheiten, die spezifische und dauerhafte Hilfe benötigten, hieß es. Mehr als 300 Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Verwaltungsbedienstete sowie 65 Ordensschwestern arbeiten in dem mehrere Gebäude umfassenden Großkomplex. Das Spital wurde 1952 vom später seliggesprochenen libanesischen Kapuziner P. Jaques Haddad (1875-1954) gegründet und ging aus einer Einrichtung für psychisch kranke Waisenkinder des Ersten Weltkrieg hervor.
Im Rahmen eines Besuchs von "Kirche in Not"-Vertretern habe sich gezeigt, dass die derzeitige Wirtschaftskrise im Libanon eine Überlebensfrage für das Krankenhaus bedeutet, so das Hilfswerk. Für die Bezahlung des Personals, die Ernährung der Patienten und den Kauf der Medikamente, deren Preis sich durch die Inflation mehr als verdreifacht habe, werde dringend Geld benötigt. Unterstützung braucht das Spital auch für den Ankauf von Treibstoff: Da es in dem Stadtviertel nur eine Stunde pro Tag Strom gibt, laufen Generatoren auf Hochtouren und verbrauchen wöchentlich 15 Tonnen Treibstoff zu je 700 US-Dollar.
Die Covid-Pandemie habe eine Reduktion von 1.000 auf 800 Betten nötig gemacht und zum Wegfall des öffentlichen Zuschusses von zuvor bloß 2.000 US-Dollar pro Monat geführt, hieß es seitens "Kirche in Not". Ohne Finanzierung drohe mit der Schließung der Einrichtung eine "Katastrophe für die Patienten", von denen viele - darunter besonders von Eltern im Spital zurückgelassene Kinder - auf der Straße landen würden. ("Kirche in Not"-Spendenkonto IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600 Verwendungszweck: Libanon; Online-Spende via www.kircheinnot.at/helfen/spenden)
Quelle: kathpress