Papst Franziskus schrieb Bischof Kapellari sehr herzlichen Brief
Papst Franziskus hat dem Grazer emeritierten Bischof Egon Bischof Kapellari zu dessen Ernennungsjubiläum einen sehr persönlichen, herzlichen Brief geschrieben. "Ein Bischof darf sich das Wort aus dem 'Kleinen Prinzen' von Antoine de Saint-Exupéry zu eigen machen: 'Man sieht nur mit dem Herzen gut'", hielt Franziskus darin fest. "Mit einem liebenden Herzen den Menschen zu begegnen war und ist Dir in Deinem Hirtendienst ein inneres Anliegen." Seine Segenswünsche verband der Papst mit der Bitte um "Gottes Gnade, dass Du noch viele Jahre den Menschen nahe sein und ihnen das Licht und die Liebe Christi in dieser Welt bezeugen kannst. Ebenso bitte ich auch Dich, lieber Bruder, nicht nachzulassen, für mich zu beten."
Das mit 7. Dezember 2021 datierte Schreiben aus dem Vatikan machte der vormalige Kärntner und Grazer Diözesanbischof in der aktuellen Ausgabe des steirischen "Sonntagsblattes" (Donnerstag) publik. Anlass dafür ist das 40-Jahr-Jubiläum der Bischofsweihe Kapellaris am 24. Jänner 1982 im Klagenfurter Dom. Einige Wochen vorher, am 7. Dezember, hatte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) das Ernennungsdekret unterzeichnet - das Datum, an das Franziskus mit seinem Schreiben zur Überraschung des Altbischofs anknüpfte.
Darin hieß es unter anderem wörtlich: "Die vier Jahrzehnte Deines bischöflichen Dienstes sind eine willkommene Gelegenheit, dem barmherzigen Gott für die Gnade und den Sendungsauftrag zu danken, mit denen er Dich beschenkt hat ... Nur mit dem Beistand Gottes kann der Bischof den Kern seiner Aufgabe erfüllen, zutiefst Fürsprecher für die ihm anvertrauten Menschen bei Gott zu sein und ihnen das Heil unseres Erlösers Jesus Christus zu vermitteln." Besonders hob Papst Franziskus das "vielfältige Schrifttum" des Autors zahlreicher Bücher hervor. Titel Kapellaris wie z. B. "Die Heiligen Zeichen in Liturgie und Alltag" seien für viele Menschen "eine wertvolle Begleitung auf dem Glaubensweg geworden".
Das Jahr 2021 war für Bischof Kapellari ein Jahr der Jubiläen: 85 Lebensjahre, 60 Jahre seit der Priesterweihe und 40 Jahre seit der Ernennung zum Bischof. Er feierte all das ohne besondere Festlichkeit nur als schlichte Gedenktage in Kärnten oder in der Steiermark. Auch am Jahrestag seiner Bischofsweihe am 24. Jänner 2022 will Kapellari keinen öffentlichen Gottesdienst feiern.
Der am 12. Jänner 1936 in Leoben geborene studierte Jurist und Theologe leitete von 1982 bis 2001 die Diözese Gurk-Klagenfurt, danach als Nachfolger von Bischof Johann Weber bis 2015 die Diözese Graz-Seckau und war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.
Quelle: kathpress