Klosterneuburg: Gebet um Kircheneinheit in Pius-Parsch-Kirche
Bei einem Gottesdienst in der Pius-Parsch-Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg haben Vertreter der unterschiedlichen christlichen Konfessionen für mehr Einheit gebetet. Mit dem Administrator des Stiftes Klosterneuburg, Prälat Maximilian Fürnsinn, feierten der Wiener Superintendent Mathias Geist und Pfarrerin Kerstin Fritz von der evangelischen Gemeinde in Klosterneuburg. Reverend Patrick Curran vertrat die Anglikanische Kirche, Erzpriester Alexander Lapin brachte die orthodoxe sowie Pater Makarios Elantonius die koptisch-orthodoxe Tradition mit ein. Der Gottesdienst am vergangenen Samstag stand unter dem biblischen Motto der Weisen aus dem Morgenland, die zum Jesuskind nach Betlehem gezogen sind: "Wir haben seinen Stern gesehen im Osten und sind gekommen ihn anzubeten."
Voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen, aufeinander zuzugehen und auf ein gemeinsames Ziel hinzugehen, stellt für den evangelischen Superintendenten Matthias Geist den ökumenischen Weg dar. Wie die Sterndeuter zum Stall in Bethlehem Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten, so seien Christen und Christen auch heute aufgerufen, ihre eigenen Schätze in das ökumenische Gespräch einzubringen und sich so gegenseitig zu bereichern, so Geist in seiner Predigt.
Und so wie die drei Weisen aus dem Morgenland sollten Menschen als "Gemeinschaft der Suchenden" auch heute den Weg gemeinsam beschreiten, der sie zu Christus führt. Geist: "Ökumene ist immer im Werden und befruchtet uns immer wieder neu. Sie führt im Namen Jesu in eine Weite, in die Umsicht des Lebens, die nicht nur unser Hier und Jetzt meint."
Der Gottesdienst wurde auch musikalisch ökumenisch gestaltet. Mit den Musikern von St. Gertrud wirkte der Musikkreis der Klosterneuburger evangelischen Gemeinde mit.
Alle zwei Jahre wird in der Klosterneuburger Kirche St. Gertrud im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner) ein großer ökumenischer Gottesdienst mit Vertretern der verschiedenen christlichen Kirchen gefeiert. Dabei wandelt man auch auf den Spuren des Augustiner-Chorherren Pius Parsch (1884-1954), der nicht nur ein Pionier in Sachen Bibel und Liturgie war, sondern sich vor rund 100 Jahren auch schon für die Ökumene einsetzte. Er zeigte sich nicht nur für die orthodoxen Kirchen offen, die er selbst bei seinem Einsatz als Feldkurat im Ersten Weltkrieg erlebt hatte, sondern sein Einsatz für die Heilige Schrift und Reformen in der Liturgie hätten auch in Richtung der evangelischen Kirchen gewiesen, wie das Pius-Parsch-Institut betont.
Quelle: kathpress