"Hände der Hilfe": Neues Buch beleuchtet Arbeit der Ordensspitäler
Ein neues Buch beleuchtet das Wirken der insgesamt 23 Ordensspitäler in ganz Österreich. Unter dem Titel "Gesichter des Glaubens - Hände der Hilfe" werden die Vielfalt, die Gründungsgeschichten und vor allem die Menschen, die tagtäglich in den Ordenskrankenhäuser für die Patientinnen und Patienten da sind, in den Vordergrund gerückt. Das Buch mache damit "erstmals die Vielfalt der größten Spitalsgemeinschaft Österreichs auf einen Blick sichtbar", betonte Christian Lagger, Vorsitzender der "ARGE der Ordensspitäler Österreichs", bei der Präsentation des Buchs am Donnerstag in Wien.
Man wolle mit dem Buch die Vielfalt der Spiritualität und der Gründungsgeschichten der verschiedenen Einrichtungen aufzeigen und darstellen, was die Ordensspitäler in Österreich auszeichnet, so der ARGE-Vorsitzende - die Arbeitsgemeinschaft fungiert auch als Herausgeberin. "Was Ordensspitäler auszeichnet, ist der ganzheitliche Blick auf den Menschen, basierend auf dem Fundament der christlichen Nächstenliebe. Diese Haltung wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrer täglichen Arbeit, in ihrem täglichen Engagement, in all unseren Häusern gelebt."
Auf die wichtige Rolle der Orden machte die Geschäftsführerin und Generaloberin der Elisabethinen Linz-Wien, Sr. Barbara Lehner aufmerksam. "Der Auftrag von Ordensgemeinschaften war und ist es, die Nöte der Zeit zu erkennen und sich kranker und schwächerer Personen in unserer Gesellschaft anzunehmen." Sr. Lehner verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Leitmotiv der Ordensgemeinschaften in Österreich "präsent.relevant.wirksam". Sie sei überzeugt, hier zeige sich auch der Unterschied zu nichtkirchlichen Spitälern: "Das, was bei uns getan wird, wird von den Ordensgemeinschaften im Gebet mitgetragen. Das darf man nicht unterschätzen."
Die christliche Grundhaltung betonte auch der Gesamtleiter der Ordensprovinz der Barmherzigen Brüdern, Adolf Inzinger. "In den Ordensspitälern werden die Patientinnen und Patienten in ihrer Ganzheit gesehen". Man sehe es als Aufgabe an, für die Menschen da zu sein - vom Beginn des Lebens, bis zuletzt.
Höchstes medizinisches Niveau
Die Ordensspitäler stünden für medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem Niveau, betonte der Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe Michael Heinisch. Man biete Spitzenmedizin und leiste in vielen Bereichen Pionierarbeit. Fußend auf einem christlichen Fundament nehme man aber auch gesellschaftliche Verantwortung wahr, die über den rein medizinischen Bereich hinausgehe. Heinisch verwies etwa auf die Angebote der stationären und mobilen Palliativmedizin, die fester Bestandteil der Einrichtungen seien. Auch den Schwächeren der Gesellschaft fühle man sich verpflichtet, etwa in der Armenambulanz oder bei der Versorgung von obdachlosen Menschen.
Wie wichtig die Ordensspitäler für die medizinische Versorgung in ganz Österreich seien, habe nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Hier habe es einen "Schulterschluss" gegeben und die Ordensspitäler waren von Anfang an in die Pandemiebekämpfung voll eingebunden - sei es bei der Errichtung von Impfstraßen, der stationären Aufnahme oder bei der Behandlung von Long-Covid-Patienten.
Nicht zuletzt gehe das Buch auch auf die Menschen ein, die hinter dem Erfolg der Ordensspitäler stünden - seien es die Gründerinnen und Gründer, die mit ihrer Vision die Leitlinien der Einrichtungen seit Jahrhunderten prägen, oder auch die rund 26.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich heute Tag für Tag in Ordensspitälern für die Patientinnen und Patienten einsetzen. Insgesamt seien viele dieser Persönlichkeiten weiblich. Frauen haben immer eine besonders wichtige Rolle in der Geschichte der Ordensspitäler gespielt, heute würde ohne sie vieles nicht gehen.
Gründungsgeschichten, Menschen, Leistungen
Das Buch enthält auch Vorworte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner und den beiden Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher und Sr. Franziska Bruckner. Auf 216 Seiten gibt die Publikation einen umfassenden Blick in die Gründungsgeschichten, das Charisma, das Profil und die Leistungen der Ordensspitäler.
1203 wurde das erste kirchliche Spital in Österreich, das Krankenhaus des Deutschen Ordens in Friesach/Kärnten, gegründet, 1690 folgte unter anderem das erste Krankenhaus der Elisabethinen in Graz, 1935 das Krankenhaus der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Wien. Heute verfügen die 23 Ordensspitäler in Österreich über 7.808 Betten, bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus.
(Infos und Downloadmöglichkeit des Buchs als PDF unter: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress