Wien: Festgottesdienst zur Gründung des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs
Am Gründer des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs (RSK) können sich auch heute alle ein Vorbild nehmen; P. Petrus Pavlicek habe mit dieser Gebetsgemeinschaft nicht nur für sich, sondern für die ganze Welt ein Licht angezündet. Mit diesen Worten würdigte Franziskaner-Provinzial P. Fritz Wenigwieser seinen 1982 verstorbenen Ordensmitbruder, der 1946 unter dem Eindruck des zerstörerischen Weltkrieges und einer Marienerscheinung in Mariazell einen geistlichen Impuls für den Frieden in der Welt setzte. Der Festgottesdienst zur RSK-Gründung vor 75 Jahren wurde am Mittwoch zu Mariä Lichtmess in der Wiener Franziskanerkirche gefeiert.
Seine Predigt widmete Wenigwieser dem Thema der Hingabe. Er verwies auf den heiligen Franziskus, der sich bewusst gewesen sei, dass ihm das Wesentliche in seinem Leben von Gott geschenkt wurde und daraus eine Verpflichtung zu einem bestimmten Lebensstil erwachse. "Dahinter steckt für mich eine Hingabe als Opfer, das nicht zerstört, sondern heiligt", sagte der Provinzial.
Im Gespräch mit Kathpress betonte Wenigwieser, dass das Ansinnen von Pavlicek, eine Gemeinschaft wie den RSK im Gebet zu vereinen, nicht nur das Innere des Menschen verändere, sondern nach außen auf die ganze Gesellschaft ausstrahle. Das Gebet sei der innerste Ausdruck einer Verbindung zu Gott, der Rosenkranz sei eine gute Möglichkeit auszudrücken, dass es diese Verbindung zu Gott gibt. Dem RSK wünsche Wenigwieser für die Zukunft, dass er auch jene Menschen berühre, die aus der Kirche ausgetreten sind - so wie das auch bei P. Petrus Pavlicek nach dem Krieg der Fall gewesen sei.
"Gebet für Kirche, Österreich und Welt"
RSK-Vorstandvorsitzende Traude Gallhofer erzählte Kathpress von frühen Begegnungen mit dem RSK-Gründer: "Meine Mutter hat mich schon als Kind zu den Sühneandachten in die Franziskanerkirche mitgenommen. Es waren schon damals nicht viele Kinder bei diesen Andachten, also bin ich als kleines Mädchen dort aufgefallen." An jedem dritten Sonntag im Monat lädt die Gemeinschaft zu einem "Gebet für die Kirche, für Österreich und die Welt" in die Kirche. Bei ihrer ersten Begegnung habe P. Petrus sie auf die herzförmigen Knöpfe ihrer Weste angesprochen - und damit ihr eigenes junges Herz berührt, so Gallhofer: "Als ich in der Schule schreiben lernte, habe ich meine Mitgliedskarte gleich selbst ausgefüllt."
P. Benno Mikocki übernahm nach dem Tod Pavliceks die geistliche Leitung des RSK. Er sei als Kleriker mit ihm im Kloster erstmals zusammengekommen, berichtete er. "Er hat mich beeindruckt. Den Rosenkranz habe ich schon gebetet, es kam dann von innen heraus, dass ich mich dem RSK angeschlossen habe."
Im Verlauf der Jahres 2022 sind weitere Veranstaltungen zum RSK-Jubiläumsjahr geplant, etwa am 30. April 2022 in der Franziskanerkirche, wo zwei Wochen nach Ostern auf Großleinwand der neueste der drei Filme, die der RSK initiiert hat, gezeigt wird: "Wozu Kirche?" lautet der Titel dieses "Oster-Kinos". Weitere Höhepunkte sind eine Fatimafeier mit Domdekan Rudolf Prokschi am 13. Mai und die traditionelle Maria-Namen-Feier am 10. sowie 11. September, jeweils im Stephansdom. Abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr mit zwei Gottesdiensten im Dezember 2022: Am 14. Dezember wird der 40. Todestag von P. Petrus Pavlicek unter der Leitung des dann 90-jährigen P. Benno Mikocki gefeiert. Und am 18. Dezember, dem vierten Adventsonntag, beschließt eine Pontifikalfeier das Jubiläumsjahr mit Kardinal Christoph Schönbornund einem musikalischen Highlight: Joseph Haydns Nicolai-Messe zum 250-Jahr-Jubiläum der Komposition und Uraufführung.
Quelle: kathpress