
ORF: "kreuz und quer" widmet sich der "Liebe in den Religionen"
Das ORF-Religionsmagazin "kreuz und quer" widmet sich dem Thema "Liebe in den Religionen" anlässlich des Valentinstags (14. Februar) in zwei Dokumentationen aus unterschiedlichen Perspektiven. Unter dem Titel "Die Nacht der Nächte" erzählen in der Sendung am 15. Februar (22.35 Uhr in ORF 2) vier Paare von ihren mehr als 55 Jahre andauernden Beziehungen, den Problemen, denen sie sich stellen mussten, und davon, was es heißt, sein Leben ganz dem anderen zu widmen. Die anschließende "kreuz und quer"-Dokumentation "Erfindung der Liebe" (23.30 Uhr) zeigt, wie unterschiedliche Religionen den Bund fürs Leben bestimmen und bestimmt haben. Auch, wie es das Christentum mit der Ehe hält, wird beleuchtet.
In "Die Nacht der Nächte" fragen die Filmemacher Yasemin und Nesrin Samdereli, inwieweit das Versprechen lebenslanger Treue in der heutigen Zeit noch realistisch ist. War die Zukunftsvision der lebenslangen Partnerschaft für die heutige Großelterngeneration noch "gesellschaftliche Normvorstellung", klinge ein solches Versprechen heute "fast schon ein wenig kurios", so die ORF-Ankündigung. Ähnliches gelte für das Thema der Jungfräulichkeit vor der Ehe und die damit verbundene traditionelle Hochzeitsnacht. Hier knüpfe der Film an, denn ab dem Tag "danach" beginne die tatsächliche Kunst der Zweisamkeit.
Es gelte, "die rosarote Brille" gegen den klaren Überblick zu tauschen, das Gegenüber mit all seinen Eigenheiten zu achten und "vom Ich zum Wir zu finden". Aus ihrem Alltag als Verheiratete erzählen vier Paare - aus Indien, Japan, Deutschland und den USA. Die Einblicke zeigen, wie unterschiedlich die "Lebensreise zu zweit" aussehen kann. Ebenso lehrt der Film über Toleranz und Egoismus, das Geheimnis der dauerhaften Zuneigung und die Überraschung, was im Inneren zum Vorschein tritt, wenn man sich nach einem ganzen gemeinsamen Leben in die Augen blickt.
"Die Erfindung der Liebe"
Dass zwei, die einander lieben, heiraten, sei "überhaupt nicht selbstverständlich", sondern viel mehr eine "Erfindung" der Moderne. Zu diesem Schluss kommt die zweite Dokumentation "Die Erfindung der Liebe" von Filmemacher Stefan Ludwig. In der Geschichte waren meist arrangierte Ehen der "Normalfall", und "religiös-kulturelle Faktoren" bestimmten die Formen des Zusammenlebens von Mann und Frau. Die romantische Liebe sei viel mehr eine Erfindung des 19. Jahrhunderts und noch vor wenigen Jahrzehnten galt eine Verbindung, der allein das flüchtige Gefühl der Liebe zugrunde lag, als töricht. "Geld, Status, Familienverhältnisse" seien mindestens genauso wichtig gewesen.
Ludwigs Film geht dem Ideal der romantischen Liebe auf den Grund und porträtiert Paare, die auf ganz eigene Art und Weise lieben: Patrizia, die nach Jahren der Glückssuche ihren schwulen besten Freund Rene heiratete. Hermann, der seine Partnerin Hertha über die Anzeige "67-Jähriger will zum Weibe gehen" kennenlernte. Susanne, die sich im Sturm in Georg verliebte - und für die es immer nur ein Detail war, dass er keine Arme und Beine hat. Und Iris, die mit zwei Männern lebt und für die sich Liebe nicht auf eine Person beschränken lässt. Dabei biete der Film so manch überraschende Antworten auf Fragen, die jeden und jede irgendwann einmal beschäftigen, so der ORF.
Quelle: kathpress