"Aktion Leben": Nachfrage nach Schwangerenberatung bleibt stark
Die "Aktion Leben" verzeichnet weiterhin eine starke Nachfrage nach kostenloser Beratung. Im vergangenen Jahr nutzten 832 schwangere Frauen, werdende Väter, Paare und Familien das Beratungsangebot des unabhängigen Vereins. Dazu kamen 2.335 Kurzberatungen und telefonische Auskünfte. In diesem zweiten Jahr der Corona-Pandemie waren die Hauptthemen neuerlich Fragen zum Sozialrecht, psychische Krisen aufgrund vermehrter Belastungen und finanzielle Notlagen aufgrund einer Schwangerschaft. "Die Anliegen, mit denen sich schwangere Frauen an uns wenden, sind meist sehr komplex und brauchen viel Zeit für Klärung", berichtete die Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Dienstag.
738 Mal wurden psychologische Beratungen mit belasteten Frauen durchgeführt, 1.158 Mal sozialrechtliche Fragen geklärt. Zudem unterstützte der Verein 775 Mal schwangere Frauen und junge Mütter, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in Not gerieten, mit Babybekleidung, Gitterbetten und Kinderwagen sowie Windelgutscheinen, die dem Verein kostenlos von "dm" zur Verfügung gestellt wurden. 571 Mal half die "Aktion Leben" finanziell - um schwierige Situationen zu überbrücken, aber auch, um langfristig Stabilität zu ermöglichen. "Existenzsorgen zermürben. Im Sinne einer stabilen Bindung zwischen Mutter und Kind entlasten wir gerne", betonte Kronthaler.
Trotz mehrfacher Lockdowns im vergangenen Jahr fanden 1.074 Beratungen persönlich im Schwangerenberatungs-Zentrum in Wien statt, erzählte die Generalsekretärin: "Viele schwangere Frauen und werdende Väter schätzen es, direkt mit ihrer Beraterin zu sprechen. Dabei haben wir streng auf die geltenden Sicherheitsbestimmungen geachtet - sowohl zum Schutz unserer Klient:innen als auch unserer Mitarbeiterinnen."
Ausweitung des Angebots auf Online-Beratung
Zudem wurden 1.337 Beratungsgespräche ausführlich per Telefon geführt. Bewährt habe sich auch die Online-Beratung, die 316 Mal in Anspruch genommen wurde. "Besonders bei den telefonischen und den Online-Beratungen verzeichneten wir eine Zunahme. Damit konnten wir unsere Beratung auch im Fall einer Erkrankung gewährleisten", erläuterte Kronthaler.
Bei allen Beratungen seien die Väter der Kinder ein Thema, etwa, weil sie für die schwangere Frau nicht da sein können, Druck zum Abbruch machen oder finanziell nicht für ihr Kind sorgen können. Kronthaler berichtete aus der Praxis: "Hier laden wir die Partner in die Beratung ein, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen und das Gespräch des Paares zu fördern." Andererseits verzeichne der Verein immer mehr Männer, die sich aktiv melden und sich auf ihre Rolle als Vater vorbereiten möchten oder Fragen zu Väterkarenz, Papamonat oder zukünftige Arbeitsaufteilung haben. "Manche Männer sprechen über diese intimen Themen lieber von Mann zu Mann. Dies ermöglichen wir durch unseren Vätercoach."
Der Verein "Aktion Leben Österreich" ist Träger einer geförderten Familienberatungsstelle und erhält somit öffentliche Mittel. "Diese reichen aber nicht, um unsere Beratungsstelle zu finanzieren. Wir sind sowohl für die Schwangerenberatung als auch für die direkten Hilfen auf private Spenden angewiesen", erklärte Kronthaler. Schwangerenberatung auszubauen und abzusichern, bleibe daher weiter eine dringende Forderung an die Politik. (Infos: www.aktionleben.at, Spendenkonto IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771)
Quelle: kathpress