Familienverband: Lob für mehr psychosoziale Hilfe für junge Menschen
Der Katholische Familienverband begrüßt die Initiative "Gesund aus der Krise" für die psychosoziale Versorgung junger Menschen. Es sei dies ein guter erster Schritt, erklärte Verbandspräsident Alfred Trendl am Dienstag in einer Aussendung. Er fordert zugleich einen Ausbau der Kassenstellen für Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie für Kinderpsychologinnen und -psychologen. "Wir haben bereits mehrfach vor einer psychischen Pandemie gewarnt und auf die Folgen von Corona auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht", gab Trendl zu bedenken.
Besonders positiv ist für den Familienverbandspräsidenten der niederschwellige Zugang über eine einzige Anlaufstelle. Es sei ein guter Anfang, dass auf diese Weise 7.500 betroffene Kinder und Jugendliche Hilfe erhalten sollen. Trendl sprach sich allerdings auch für langfristige Pläne und deren Umsetzung aus. Auch in Zukunft müsse die ausreichende Finanzierung sichergestellt werden.
Das Projekt "Gesund aus der Krise" ist mit 12,2 Millionen Euro dotiert und war vergangenen Freitag von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Bildungsminister Martin Polaschek und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm präsentiert worden. Ziel ist, dass junge Menschen über die begrenzten Kapazitäten der Regelversorgung hinaus Unterstützungsangebote finden. Hilfesuchende bis 21 Jahre werden dabei von einer zentralen Hotline an die Beratungs- und Behandlungsstellen weiter verwiesen und müssen sich weder selbst um einen Therapieplatz noch um Kostenerstattung kümmern. Mit im Boot sind die Berufsverbände für Psychotherapie und (Schul-)Psychologie.
Den Angaben zufolge kämpft die Hälfte der jungen Menschen in Österreich mit depressiven Symptomen, sechs von zehn haben Essstörungen, 47 Prozent leiden unter Schlafstörungen, 16 Prozent haben wiederholt Suizidgedanken. "Es brennt an allen Ecken und Enden", sagte Staatssekretärin Plakolm bei der Präsentation.
Quelle: kathpress