Telefonseelsorge 142: Mehr Anrufe wegen Krieg in der Ukraine
Die Nachrichten zum Krieg in der Ukraine belasten viele Menschen. Das spürt auch die Telefonseelsorge 142 in Wien, die seit Ausbruch des Krieges einen Anstieg der Anrufe verzeichnet. "Für viele Menschen ist ihre Welt nun sehr zerbrechlich und unsicher geworden. Sie fragen sich, wie der Ukrainekrieg weitergeht und welche Krise nach den Einschränkungen und Belastungen durch Corona möglicherweise als Nächstes kommt", berichtete Telefonseelsorge-Leiterin Antonia Keßelring am Donnerstag auf dem Internetportal der Erzdiözese Wien. Sie empfiehlt im Umgang mit den Schreckensmeldungen, Zeichen der Verbundenheit mit den kriegsbetroffenen Menschen in der Ukraine zu setzen.
Rund um die Uhr stehen geschulte Seelsorgerinnen und Seelsorger unter der Telefonseelsorge Notrufnummer 142, via Chat (onlineberatung-telefonseelsorge.at/chatberatung, von 16 bis 22 Uhr) und via E-Mail (onlineberatung-telefonseelsorge.at/mailberatung) für Gespräche und Beratungen zur Verfügung. Viele Menschen am Telefon seien fassungslos, dass ein Krieg in der Nähe Österreichs ausgebrochen ist, schilderte Keßelring. "Sie fühlen sich ohnmächtig gegenüber den Schreckensmeldungen und spüren eine innere Lähmung, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen."
Um aus der Hilflosigkeit herauszukommen, rät Keßelring zur Suche nach Möglichkeiten, die Not der Anderen wahrzunehmen. "Wir brauchen Zeichen des Zusammenhaltes, denn wir sind eine Menschheitsfamilie. Das kann durch eine Spende passieren, aber auch durch einen Anruf von Bekannten, die betroffen sind, oder eine Solidaritätsbekundung in den sozialen Medien", so die Leiterin der Wiener Telefonseelsorge.
Ebenso könne eine Haltung der Dankbarkeit bei der persönlichen Bewältigung der Kriegsbilder in den Nachrichten helfen: "Es ist wichtig, dass wir uns vom Leid und dem Schrecken des Krieges betreffen lassen und nicht gleichgültig sind. Gleichzeitig ist es auch wichtig, dankbar zu sein, dass wir in Sicherheit und Frieden leben. Das kann gegen lähmende Angst helfen", so Keßelring.
Quelle: kathpress