Caritas: Zugang zur Pflegeausbildung einfacher gestalten
Die Pflegeausbildung muss einfacher gestaltet werden. Darauf machte die Caritas der Diözese Graz-Seckau angesichts des aktuellen Prüfberichts des steirischen Landesrechnungshofs aufmerksam, wonach die in der Steiermark getroffenen Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel "nicht ausreichend bis ungeeignet" seien. "Wenn man den Umstieg auf Pflegeberufe fördert und zum Beispiel die Ausbildungskosten übernommen werden, ist das ein Schritt in die richtige Richtung", betonte Nora Tödtling-Musenbichler, für die Pflege zuständige Vizedirektorin bei der Caritas Steiermark, in einer Aussendung am Mittwoch.
Die Caritas Steiermark mache seit Jahren auf die Schieflage und zukünftigen Herausforderungen im Pflegebereich aufmerksam. Ein großes Augenmerk müsse darauf gelegt werden, dass der Zugang zu den verschiedenen Ausbildungen für die Pflege deutlich erleichtert werde und gleichzeitig mehr Ausbildungsplätze angeboten werden. Dazu gehöre etwa, dass der Umstieg auf einen Pflegeberuf vereinfacht werde. Viele Interessierte aus anderen Branchen könnten sich eine Umschulung mangels finanzieller Unterstützung schlicht nicht leisten, so die Kritik der Sozial- und Pflegeorganisation.
Es brauche die Gewissheit besonders für Umsteiger, dass sie sich ihren Lebensunterhalt weiterhin leisten können, betonte Tödtling-Musenbichler. "Eine diesbezügliche Finanzierung muss von den Verantwortlichen während der Ausbildung garantiert werden. Dadurch wird der Zugang für Interessierte deutlich leichter und niederschwelliger."
Einen weiteren großen Hebel sieht Tödtling-Musenbichler im Ausbau und in der Attraktivierung der Ausbildung insgesamt: "Unser Ausbildungszentrum in Graz platzt aus allen Nähten". Für die neue Höhere Lehranstalt für Sozial- und Pflegeberufe habe man eine hohe Nachfrage von Menschen aller Altersgruppen, die aufgrund von Platzmangel gar nicht abzudecken sei. Gleichzeitig warte man bereits seit einem Jahr auf die Finanzierungszusagen der öffentlichen Hand für den geplanten Schulneubau in der Grabenstraße in Graz, wo man ein modernes und für Menschen unterschiedlichster Altersgruppen attraktives Ausbildungszentrum für Sozial- und Pflegeberufe errichten wolle.
Die Caritas der Diözese Graz-Seckau gehört mit 1.187 Bewohnerinnen und Bewohnern und rund 800 Mitarbeitenden zu einem der größten Betreiber von Pflegewohnhäusern in der Steiermark.
Quelle: Kathpress