
Hilfswerk MIVA sammelt für Schul-Fahrräder in armen Ländern
Das österreichische Hilfswerk "MIVA" hat sich der Förderung der Mobilität in den ärmsten Regionen der Welt verschrieben - und dazu ihre traditionell im Mai laufende Spendenaktion für Fahrräder gestartet. Schülerinnen und Schüler in Lateinamerika, Afrika und Indien sollen mit MIVA-Rädern ausgestattet werden, um ihnen den Schulweg zu erleichtern und sicherer zu machen, hieß es in einer Aussendung vom Freitag. "Fahrräder bedeuten eine konkrete Unterstützung für junge Menschen und ihren Start ins Leben."
Aus drei Kontinenten hätten Schulen heuer bei der MIVA um Unterstützung durch Fahrräder angesucht, hieß es, und das Grundanliegen sei überall dasselbe: Bei zehn, fünfzehn Kilometern Schulweg und mehr verlieren Schülerinnen und Schüler täglich viel Zeit, die fürs Lernen fehlt. Ein eigenes Fahrrad zu besitzen, bedeute zudem einen ideellen Impuls: eine Anerkennung für alle Mühe und Anstrengung, die ein Schultag bedeutet. Überall gelte auch: Je besser die Bildung, desto größer die Lebenschancen.
Hinsichtlich der spezifischen Herausforderungen der unterstützten Schulen nannte die MIVA bei der Schule Santa Bernardita in Peru die häufigen Dürreperioden und schweren Überschwemmungen in der Region, die deutliche Anzeichen der Klimaveränderung seien. Corona-Pandemie und "Distance learning" hätten zusätzliche Probleme geschaffen. In Burkina Faso liegt eine weitere bald schon mit 180 Fahrrädern ausgestattete Schule, konkret im Ort Koubri südlich der Hauptstadt Ouagadougou. Salesianerinnen Don Boscos schaffen hier in einer Berufsschule Ausbildungsmöglichkeiten für Mädchen, damit diese wirtschaftlich leichter auf eigenen Beinen stehen können. In der indischen Diözese Hyderabad helfen die MIVA-Fahrräder jungen Mädchen nicht nur, den Schulweg schneller zu bewältigen, sondern beschützen auch vor sexuellen Übergriffen, denen Schülerinnen unterwegs allzu oft ausgesetzt sind.
In vielen armen Regionen zählt die Mobilität zu den größten Herausforderungen für das tägliche Leben, da oft öffentliche Verkehrsmittel fehlen, die Straßen schlecht sind und Gesundheitseinrichtungen und Schulen oft viele Kilometer weit entfernt sind. Die MIVA sichert durch Maultiere Existenzen, ermöglicht durch Fahrräder Bildung und schenkt mit Dreirädern auch körperlich beeinträchtigten Menschen Hoffnung. Auch MIVA-Autos gibt es, um Distanzen zu überwinden. Welches Transportmittel das geeignetste ist, wird je nach Einsatzgebiet entschieden.
Die MIVA ist ein Hilfswerk der Katholischen Kirche und finanziert durch Spenden Fahrzeuge für pastorale, soziale und medizinische Einsätze in aller Welt. Pro Jahr erreichen die MIVA-Zentrale in Stadl-Paura weit über 1.000 Ansuchen, wobei zwischen 300 und 400 Projekte unterstützt werden können. Mit den Spenden hat die MIVA im Vorjahr 1.795 Fahrzeugeinheiten im Wert von rund fünf Millionen Euro in 57 Ländern finanziert. Die Verwaltungskosten machten dabei nur 3,6 Prozent, die Spendenbearbeitung und -betreuung nur 3,86 Prozent aus. (Infos: www.miva.at, online Spenden: www.miva.at/online-spenden, MIVA-Spendenkonto: IBAN: AT07 2032 0321 0060 0000)
Quelle: kathpress