Neues Pfingstbild für den Göttweiger Hochaltar
Im Benediktinerstift Göttweig fehlte seit Ende des Zweiten Weltkrieges ein Bild in der Stiftskirche. Es handelte sich um eines der sechs Wechselbilder für den Hochaltar, und zwar jenes für die Pfingstzeit. Diese Lücke wurde nun geschlossen. 2019 beauftragte das Stift den Grazer Künstler Raphael Bergmann mit der Schaffung eines Gemäldes zum Pfingstereignis. Zu Christi Himmelfahrt wurde es nun im Rahmen der abendlichen Vesper in der Stiftskirche erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und von Abt Columban Luser gesegnet.
Das von Bergmann geschaffene Pfingstbild, inspiriert vom Kremser Schmidt, wird zukünftig jedes Jahr von Christi Himmelfahrt bis Fronleichnam über dem Hochaltarbild zu sehen sein. Es dominiert kräftiges Rot, das Sinnbild für das Feuer des Heiligen Geistes. Die Figuration zeigt die um den Abendmahltisch mit Maria, in markant blauem Gewand, versammelten Apostel, Jüngerinnen und Jünger.
Die augenfälligste Neuerung zu den alten Gemälden ringsum in der Stiftskirche liegt neben der kräftigeren Farbgebung in der skizzenhafteren Behandlung der Form der Gestalten, sowie den frei gelassenen Flächen im Vordergrund. In dieser Gestaltung birgt sich laut Bergmann auch eine theologische Aussage: "Pfingsten ist der skizzenhafte Beginn, noch nicht die Vollendung der Kirche. Kirche, die Gemeinschaft der vom Heiligen Geist Inspirierten und an Christus Glaubenden, ist auf Zukunft hin offen. In ihr formt sich vieles erst und ist in beständiger Entwicklung."
Bergmann gehörte von 1983 bis 1995 selbst dem Göttweiger Konvent an. Nach seinem Austritt aus dem Kloster widmete er sich beruflich seiner Leidenschaft, der Malerei.
Quelle: kathpress