
Diözese Eisenstadt trauert um Bildhauer Thomas Resetarits
Als "einen der Großen in Burgenlands künstlerischer Landschaft" hat die Diözese Eisenstadt den am 18. Mai 82-jährig verstorbenen Bildhauer Thomas Resetarits gewürdigt. Der aus Stinatz stammende Burgenlandkroate, der hauptsächlich in Stein, Holz und Bronze arbeitete, erhielt ab 1970 zahlreiche Aufträge der Kirche im Burgenland, insbesondere für Altar- und Kreuzweggestaltungen. Mit großer Trauer reagiert der selbst der kroatischen Minderheit angehörende Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics auf die Nachricht vom Ableben des Künstlers. Er kondolierte im Namen der ganzen Diözese allen Angehörigen und Freunden des Verstorbenen, wie auf der Diözesan-Website mitgeteilt wurde.
"Thomas Resetarits war ein Künstler, der ganz für sein Werk gelebt hat, und dieses Werk war in großen Strecken geprägt von den Themen des christlichen Glaubens und des Menschseins", so der Bischof, der auch das Begräbnis in Wörterberg, dem Wohnort des Verstorbenen, leitete. Gerade in der künstlerischen Landschaft des Burgenlands habe Resetarits seine "persönliche, unverwechselbare Signatur" hinterlassen.
Thomas Resetarits wurde am 25. November 1939 in Stinatz geboren, ab 1955 absolvierte er eine Steinbildhauerlehre in Graz. 1964 legte er seine Meisterprüfung in Wien ab, es folgte ein Studium an der dortigen Akademie der Bildenden Künste. Seit 1966 arbeitete Resetarits als freischaffender Bildhauer, unternahm zahlreiche Reisen quer durch Europa und andere Kontinente, die großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten.
Eine Werkliste seiner Arbeiten für den sakralen Bereich ist in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung "martinus" aufgelistet. Im Eisenstädter Raum besonders bekannt ist das Portal des Martinsdoms (1980) sowie das anlässlich des Besuches von Johannes Paul II. im Burgenland 1988 geschaffene Triptychon am Kanonikerhaus in Eisenstadt. Ab 1990 begann Resetarits mit der Gestaltung von Glasfenstern und übernahm vorwiegend Auftragswerke im sakralen Bereich sowie die Schaffung von Plastiken für den öffentlichen Raum. Immer wieder wirkte er auch als Buchillustrator. Am 18. Mai starb der Künstler, der laut "martinus" "so gar nicht dem Zeitgeist der Selbstvermarktung entsprach", nach längerer Krankheit in Wörterberg unweit von Oberwart.
Quelle: kathpress