Schönborn: Die Liebe zu Jesus ist Frucht des Heiligen Geistes

"Die Liebe zu Jesus ist Frucht des Heiligen Geistes". Es gebe ein einfaches Kriterium, um festzustellen, ob der Heilige Geist in einem wirke und das sei die eigene Liebe zu Jesus. Das hat Kardinal Christoph Schönborn beim Pontifikalamt zu Pfingsten im Wiener Stephansdom am Sonntag betont. Dieser Heilige Geist wirke seit Anbeginn der Kirche und habe sich über die ganze Welt ausgebreitet, so der Wiener Erzbischof in dem Gottesdienst, der von "Radio klassik Stephansdom" und auf dem YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien live übertragen wurde.

Nach Jahren im priesterlichen Dienst frage er sich manchmal trotzdem noch, wer denn der Heilige Geist sei, so Schönborn. Er sei vielen Menschen begegnet, die eine "ganz intensive Beziehung zum Heiligen Geist haben", oft seien es Menschen, die schwierige Situationen durchzustehen haben. Diese hätten die Erfahrung gemacht, eine Kraft gespürt zu haben, die über die eigene hinausging. "Der Heilige Geist zeigt sich im Leben von Menschen, die oft schwer zu tragen haben", er gebe innere Stärkung und Tröstung, so Schönborn.

Wichtig sei für den Wiener Erzbischof auch die Unterscheidung zwischen Geist und Ungeist. "Alle wissen wir, was der Ungeist ist. Der Ungeist ist es, der das Leben bitter macht und Beziehungen zerstört, sich in Hochmut, Eitelkeit und Machtbestreben ausdrückt", so Schönborn. Auch dem Franziskus-Pontifikat sei die Bitte um die Unterscheidung der Geister ein großes Anliegen, weshalb der Papst diese auch so oft anspreche. Es gehe darum zu unterscheiden, "was ist vom Geist Gottes und was ist vom Ungeist, oder von uns selbst". Das meine der Papst schlussendlich auch mit Synodalität: "Gemeinsam auf dem Weg des Herren sein".

Weihbischof Hofer: Heiliger Geist ist "großer Fürsprecher"

Auf die vielfältigen Funktionen des Heiligen Geistes hat der Salzburger Weihbischof in seiner Predigt am Pfingstsonntag im Salzburger Dom hingewiesen. Dieser etwa Beistand, Tröster, aber auch "Lebensspender und Lebendigmacher". Außerdem sei Gottes Geist auch immer der "Geist der Wahrheit", "Geist der guten Kommunikation", und zu guter Letzt "ist der Heilige Geist der 'Geist Jesu'", zeigte sich Hofer überzeugt.

Als Beistand könne der Heilige Geist etwa als "großer Fürsprecher, der an unserer Seite steht und uns unter die Arme greift", wirken. "Mit einem Beistand gehe es "eben vieles leichter", noch dazu, wenn dieser Beistand ein göttlicher sei. Als Tröster wirke der Heilige Geist wie eine Mutter oder Großmutter. "Immer dann, wenn unser Herz voller Schmerz ist, will der Heilige Geist uns trösten, damit wir nicht am Boden liegen bleiben und resignieren, sondern wieder aufstehen und weitergehen."

Der Heilige Geist sei auch "Lebensspender und Lebendigmacher", wie der elektrische Strom. "Ein Staubsauger oder ein Computer kann noch so toll und super sein, sie werden nicht funktionieren, wenn ich keinen Strom habe - So ist es auch mit dem Heiligen Geist: ohne ihn wäre die Kirche nur Organisation, weiter nichts". Ebenso sei der Heilige Geist ein Mutmacher und "Bote der Hoffnung", ohne die niemand leben könne.

Der Heilige Geist lasse die Menschen auch zwischen Wahrheit und "Sünde und Lüge" unterscheiden, zeigte sich Hofer überzeugt. Ebenso ermögliche er die "gute Kommunikation". Er wolle verbinden, "damit wir einander verstehen und auch verstanden werden", so der Weihbischof mit Verweis auf das sogenannte "Sprachenwunder" beim ersten Pfingstfest in Jerusalem. Das könne auch dazu beitragen, "Missverständnisse und Zerwürfnisse in der Kirche, im Glauben, in den Familien, in der Politik" auszuräumen und ein konstruktives Miteinander zu ermöglichen.

Schlussendlich sei der Heilige Geist, Geist Jesu, der dazu beitrage, in seiner Spur zu bleiben und uns, wenn nötig, "einen Schubser gibt", so Hofer. "Er will uns aufrichten, unter die Arme greifen, den Weg zeigen, Orientierung schenken, unsere nassen Augen trocknen, Zukunft eröffnen, die trüben Gedanken verbannen, damit wir Hoffnung schöpfen und mutig, gefasst und voller Zuversicht unseren Weg weitergehen."

Quelle: kathpress