Scheuer bei Firmung: Charismen und Talente für andere entwickeln
Die unterschiedlichen Charismen und Talente von Menschen sind in ihrer Vielfalt ein Gleichnis der Lebensdynamik Gottes und sollen zum Nutzen von anderen entwickelt werden. Diese christliche Sicht auf die je individuellen Begabungen hat Bischof Manfred Scheuer den jungen Menschen nahegelegt, denen er am Pfingstsonntag im Linzer Mariendom die Firmung gespendet hat.
In seiner Predigt warnte der Linzer Bischof davor, die unterschiedlichen Begabungen zum Ausgangspunkt für eine Haltung des überheblichen oder neidischen Messens zu nehmen: "Das Vergleichen ist eine unheilvolle Neigung, es macht zum Gefangenen der eigenen Zwangsgedanken, die immer neue Nahrung suchen und jede Gelegenheit wahrnehmen, sich in seiner Meinung zu bestätigen", so Scheuer unter Bezugnahme auf Teresa von Avila, der weiter sagte: "Wer das eigene Charisma annimmt, braucht auch nicht ständig Projektionen, Sündenböcke, die er beurteilen und verurteilen muss."
Bei der Verwirklichung eines Charismas gehe es nicht nur um die eigene Autonomie bzw. Selbstverwirklichung. "Charismatische" Menschen seien nach den Worten Scheuers "generative Menschen". Solche Menschen würden selbst auf festem Grund stehen, Vertrauen vermitteln und Freude am Werden, Wachsen und Blühen anderer haben. Generativen Menschen gehe es nicht nur um die eigene Selbstbehauptung. "Grundlegend für das Verständnis von Gnadengaben ist es, dass die Gabe, die einer von Gott empfangen hat, dem anderen nützt", legte der Linzer Bischof den Firmlingen ans Herz.
Quelle: kathpress