Salesianer feiern mit Bischof Glettler 100 Jahre Schülerheim Fulpmes
Mit einem vom Innsbrucker Bischof Hermann Glettler geleiteten Freiluftgottesdienst und einem Spielefest ist am Sonntag das 100-jährige Bestehen des Schülerheims Don Bosco im Stubaitaler Ort Fulpmes gefeiert worden. Der Provinzial des zuständigen Salesianerordens, P. Siegfried Kettner, sowie Bürgermeister Hans Deutschmann sprachen dabei über Pläne der Einrichtung eines gemeinsamen Jugendzentrums für Kinder und Jugendliche im Schülerheim. Zusätzlich zu den vielen Freizeitmöglichkeiten, die das Haus bereits bietet - wie Fußballplatz, Sporthalle, Fitnessraum, Musikproberaum und Billardtische - soll es somit insbesondere auch für die Jugend des Ortes Angebote geben.
Derzeit leben im Schülerheim Fulpmes vier Salesianer Don Boscos, die in der Seelsorge im Stubaital und in der ganzen Region tätig sind. Direktor Pater Peter Rinderer, der zusätzlich Diözesanjugendseelsorger der Diözese Innsbruck ist, hatte bereits am Vorabend in einem Festakt vor Vertretern des öffentlichen Lebens, von Industrie, Mitarbeitenden und Absolventen an die bis auf 1921 zurückreichende Geschichte der Salesianer Don Boscos in Fulpmes verwiesen. Auch die im Ort liegende HTL und deren 125-jähriges Bestandsjubiläum kamen dabei zur Sprache. Das Jubiläumsfest war bereits im Vorjahr geplant gewesen, musste dann aber wegen der Corona-Pamdemie auf 2022 verschoben werden.
Das Don-Bosco-Heim bildet gemeinsam mit der HTL den "Technikcampus Stubai", wobei zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler hier auch wohnen oder zur Lernbegleitung sind. Aktuell leben rund 180 Jugendliche im Alter von 14 bis 19 im Heim, in dem der Tag von gemeinsamen Freizeitaktivitäten und Essenszeiten, jedoch auch von Studierzeiten in der Früh und am Abend unter Begleitung von pädagogischen Fachkräften bestimmt ist. Auch religiöse Angebote wie kirchliche Feiern, wöchentliche Gottesdienste und eine Wallfahrt zu Schulschluss gibt es.
Wie aus einer zum Jubiläum errichteten Ausstellung hervorgeht, entstand das Schülerheim im einstigen "Grand Hotel Stubai", das ein 1904 gemeinsam mit der Stuibaitalbahn eröffneter, damals moderner Beherbergungsbetrieb war, der im Ersten Weltkrieg insolvent ging und in ein Notreservespital umfunktioniert wurde. 1921 kaufte ein Komitee aus Pfarre und Gemeinde den Komplex und widmete ihn für die "sozial charitative Jugendpflege und Jugendfürsorge". Man betraute die damals noch junge Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit der Führung des Internats und der Fachschule, aus der später die HTL hervorging. In letzterer erlernen heute 260 aus Tirol, Vorarlberg, Südtirol, Bayern und der Schweiz stammende Jugendliche u.a. Fertigungs- und Kunststofftechnik, Produktentwicklung und Smart Engineering.
1974 wich das Gebäude einem neuen Schülerheim, das nach Plänen des in Fulpmes geborenen Architekten Clemens Holzmeister (1886-1983) errichtet wurde. Es erhielt 1992 einen Zubau mit 30 Einzelzimmern, bevor im Zuge einer Generalsanierung 2010 die Zimmer neu ausgestattet wurden. (Infos: www.schuelerheim-donbosco.at/100jahre)
Quelle: kathpress