
Vorsynodale Beratung: Seelsorgeamtsleiterin zieht "positives Resümee"
Ein "positives Resümee" hat die Salzburger Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner im Nachklang der Vorsynodalen Beratung in Mariazell im Interview mit der Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe) gezogen. Eine der Herausforderungen sei in der Kürze der Zeit gelegen, angesichts des großen Anliegens, als Kirche Österreichs gemeinsam auf dem Weg zu sein, erklärte Greiner. "Aber es war sehr wertschätzend, das gegenseitige Hören fand mit Geduld und auf Augenhöhe statt." Greiner nahm als Vertreterin der Erzdiözese Salzburg an den Beratungen in Mariazell teil (20. bis 21. Juni).
Für Greiner gehe es nun darum, die guten Erfahrungen in den Diözesen in drei Dimensionen umzusetzen: in pastoraler, struktureller und geistlicher Hinsicht als gemeinsames "Volk Gottes". Der Synodale Prozess lebe aus der Wertschätzung für die andere und den anderen, besonders, wenn die Kirchenbilder weit auseinander liegen. Dann stelle sich die Frage, wie ein gemeinsames Suchen und Gehen des nächsten Schrittes trotzdem gelingen kann. Greiner zeigte sich überzeugt: "Gelingt uns das, wäre es auch für eine immer mehr gespaltene Gesellschaft ein guter Dienst."
Weiters brauche es die geistliche Haltung des interessierten Zuhörens, der Geduld und des Freigebens der eigenen Meinung. Sie komme reicher zurück. Die Ökumene habe Möglichkeiten aufgezeigt, "wie wir Synodalität leben können". Für Greiner sei klar geworden: "Synodalität braucht Zeit und Verlässlichkeit." Es gehe nicht darum, Tagesordnungspunkte abzuhaken, sondern darum, an Themen dranzubleiben. Das sei am Ende wirkungsvoller.
Über die nationalen Grenzen hinaus nehme sie wahr, "dass Synodalität selbst neben dem hierarchischen Prinzip in der kirchlichen Verfasstheit gestärkt ist", bekräftigte Greiner. Aus einem "freundlichen Beiwerk" werden "verpflichtende Verfahren".
Die Kultur in der Gesellschaft entwickle sich in Richtung Inklusion und Gleichstellung der Menschen. "Wie die Kirche den Ausschluss von Frauen zu Ämtern religiös und theologisch begründet, ist daher für viele Menschen zunehmend unverständlich", betonte Greiner. Begründungen würden oft als Widerspruch zur Botschaft Jesu empfunden. Die Kirche sei immer wieder auf wissenschaftliche und kulturelle Erkenntnisse eingegangen. Wie sie das Thema "Frauen in der Kirche" bearbeite, werde daher "sehr entscheidend" für die Zukunft und für die Glaubwürdigkeit der Kirche sein, so die Salzburger Seelsorgeamtsleiterin.
Quelle: kathpress