Linz: "Mitgestalterin der Seelsorge" verabschiedet sich in die Pension
Als "Mitgestalterin der Seelsorge" in Oberösterreich hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer am Dienstag die langjährige Direktorin von "Pastorale Berufe", die Theologin Brigitte Gruber-Aichberger gewürdigt. Sie gilt in der Diözese als "Pionierin der Pastoral" und verabschiedet sich mit September in die Pension. Neben ihrem Ehrenamt in Pfarren wird Gruber-Aichberger der Diözese als Visitatorin bei den Dekanatsvisitationen erhalten bleiben, wie die Diözese Linz in einer Aussendung am Freitag mitteilte.
Demnach wurde Gruber-Aichberger im Rahmen einer Feier im Linzer Priesterseminar nach einem 35-jährigen Dienst in der Diözese in die Pension verabschiedet. Bei dieser waren neben dem Bischof u.a. Generalvikar Severin Lederhilger und die diözesane Frauenbeauftragte Petra Gstöttner-Hofer anwendend. Ebenfalls unter den Mitfeiernden: Irmgard Lehner, Pfarrassistentin von Wels-St. Franziskus, die im September Gruber-Aichberger in der Leitung von Pastorale Berufe (künftig "Fachbereich Seelsorger:innen in Pfarren") nachfolgt. Die emeritierten Bischöfe Maximilian Aichern und Ludwig Schwarz, übermittelten Dankesworte und Segenswünsche für den neuen Lebensabschnitt.
Für Bischof Scheuer ist Gruber-Aichberger auch eine Kennerin der einzelnen Pfarrgemeinden, ihrer spezifischen Gegebenheiten und der Ehrenamtlichen. Gruber-Aichberger sei ein Mensch, der "die Wirklichkeiten und Glaubensrealitäten im Land wahrnimmt wie kaum jemand anderer". Sie sei zugleich Kartografin, dokumentierend, theologisch schlussfolgernd und sie habe die Glaubenslandkarte Oberösterreichs "wesentlich mitgestaltet".
Die Suche nach einer "bestmöglichen seelsorglichen Lösung in allen Pfarrgemeinden haben dich immer ausgezeichnet", betonte er. Bischof Scheuer würdigte Gruber-Aichberger auch als "Anwältin für die Seelsorgerinnen und Seelsorger, Visionärin und Kämpferin, Prophetin und Anpackerin", die niemals das große Ganze aus dem Blick verloren habe und die "theologisch auf der Höhe der Zeit und auf Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils" argumentiert habe.
Gruber-Aichberger habe immer klar die strukturelle Benachteiligung von Frauen durch den Ausschluss vom Weiheamt angesprochen. Berufene und begabte Frauen könnten daher häufig nicht entsprechend eingesetzt werden, fand Bischof Scheuer ehrliche Worte.
Miteinander Kirche gestalten
Brigitte Gruber-Aichberger selbst dankte Vorgesetzten, Mitarbeitenden, Weggefährtinnen und Weggefährten sowie ihrem Mann für das gemeinsame Unterwegssein und für die gute, wertschätzende Zusammenarbeit im Sinne ihres Anliegens: Miteinander Kirche zu gestalten, sodass "Menschen den christlichen Glauben als Lebensweise entdecken, die zu einem gelungenen und zufriedenen Leben führt".
Brigitte Gruber-Aichberger ist 1960 in Altenberg bei Linz geboren. Nach ihrem Theologiestudium in Linz und Innsbruck war sie im Schuldienst und zwölf Jahre lang als Pastoral- und Pfarrassistentin, ab 1999 als Direktorin von "Pastorale Berufe".
Quelle: kathpress