Polizei registrierte im Vorjahr mehr als 5.400 Hate Crimes
Einen deutlichen Anstieg bei so genannten Hate Crimes verzeichnet die österreichische Polizei. Im Vorjahr wurden 5.464 vorurteilsmotivierte Straftaten und - damit zusammenhängend - 6.619 Vorurteilsmotive erfasst, berichtete die Austria Presse Agentur (APA) aus dem am Freitag vom Innenministerium veröffentlichten "Hate Crime Bericht 2021". Damit wurden pro 100.000 Einwohner knapp drei Mal so viele Straftaten dokumentiert, wie im vorangegangenen Pilotbericht. Da eine Tat mehrere Vorurteilsmotive haben kann, übersteigt die Zahl der dokumentierten Vorurteilsmotive die Gesamtsumme der strafbaren Handlungen.
Vorurteilsmotivierte Straftaten werden in dem Bericht in neun Motiven kategorisiert. Mit 2.052 betrafen die meisten Vorurteilsmotive im Vorjahr die Weltanschauung. Dahinter folgt nationale/ethnische Herkunft (1.874), Religion (750), Hautfarbe (408), sexuelle Orientierung (376), Geschlecht (354), sozialer Status (287), Alter (266) und Behinderung (252).
Außerdem auffällig war laut Innenministerium bei antisemitisch motivierten Hate Crimes der hohe Anteil ermittelter Online-Straftaten, vor allem von Verhetzungen und antisemitischen Bildbotschaften. Mehr als die Hälfte muslimfeindlicher Vorurteilsmotive werden hingegen im (halb-)öffentlichen und privaten Raum registriert. Christenfeindlichkeit wiederum äußert sich häufiger in Angriffen auf Sakralstätten, vor allem durch Sachbeschädigungen.
Quelle: kathpress