Schönborn: Wertschätzend mit "Schwester Wasser" umgehen
Sparsam, dankbar und wertschätzend umgehen mit dem kostbaren Nass, das der Heilige Franz von Assisi "Schwester Wasser" nannte - das ist nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn "heute angesagt". Der Wiener Erzbischof stellte seinen Appell in den Kontext des in weiten Teilen der Welt beklagten Wassermangels in diesem Sommer: Extreme Trockenheit bedrohe die Ernten und belaste das Alltagsleben. Und gelegentlich gebe es dann durch Extremwetter wieder zu viel Wasser, verwies Schönborn auf gehäufte Unwetter, Murenabgänge und Erdrutsche. "Vielen wird bewusst, wie kostbar Wasser ist", schrieb der Kardinal in seiner Freitagskolumne für die Gratiszeitung "Heute" (12. August).
Wassermangel sei für die meisten Menschen in Österreich - und auch für ihn selbst - eine ungewohnte Situation. Schönborn erinnerte sich an seine Kindheit in den Bergen von Vorarlberg, Wasserkraftwerke seien bis heute "der Stolz unseres Tals, des Montafon". Auch der Wintersport lebe vom Niederschlagsreichtum. "Seit 31 Jahren bin ich Wiener", und auch hier sei Wasser nie Mangelware gewesen. "Wo gibt es in einer Großstadt so sauberes, trinkbares Wasser, das einfach aus den Hähnen fließt?"
Schönborns bange Frage angesichts der immer deutlicheren Klimakrise: "Wird das alles bald Vergangenheit sein?" Die Menschheit brauche Wasser zum Leben wie die Luft zum Atmen. "Unsere Erde ist einzigartig im Sonnensystem", betonte der Kardinal. "Es gibt nur auf ihr Flüssigwasser, das Leben erst möglich macht. Ohne Süßwasser könnten Pflanzen, Tiere und wir Menschen gar nicht existieren." Das erfordere einen achtsamen Umgang, den der von Papst Johannes Paul II. zum Schutzherren von Umwelt und Ökologie ernannte heilige Franziskus schon vor 800 Jahren nahegelegt habe.
Quelle: kathpress