Tirol: Abschiedsgottesdienst für verunglückten Pfarrer Kouanvih
Die Diözese Innsbruck und die Pfarren des Tiroler Stubaitals verabschieden sich mit einem Dank- und Abschiedsgottesdienst am Freitag (9. September, 15 Uhr) in der Pfarrkirche Neustift im Stubaital von Pfarrer Augustin Kouanvih. Der aus Togo stammende Priester gilt seit den schweren Unwettern im Tiroler Stubaital in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli als vermisst. In dieser Nacht hätten die Stubaitaler "ihren" Pfarrer Augustin "buchstäblich aus den Augen verloren", heißt es in einer Aussendung der Diözese Innsbruck am Mittwoch. Es sei schließlich zur "traurigen Gewissheit geworden, dass er auf der Heimfahrt von Neustift nach Fulpmes sein Leben verloren hat".
Gemeinsam mit Bischof Hermann Glettler, Dekan Augustin Ortner und Seelsorgeraum-Kurator Diakon Leo Hinterlechner wollen die Pfarren des Stubaitales nun mit einem gemeinsamen Gottesdienst Abschied von dem beliebten Pfarrer nehmen. Man sei dankbar für die drei Jahre, in denen Augustin Kouanvih als Pfarrer aller Gemeinden des Stubaitales gewirkt habe. "Mit seiner herzlichen und fröhlichen Art hat er die Herzen vieler Menschen gewonnen. Der Kontakt zu denen, die der Kirche fernstehen, war ihm ein besonders Anliegen", heißt es in der Einladung. Bei dem Gottesdienst wolle man Dankbarkeit für die Zeit mit Pfarrer Kouanvih und den Schmerz des so plötzlichen Abschieds vor Gott bringen.
Eine Mure hatte das Auto des 60-Jährigen in der Unglücksnacht im Juli mitgerissen, als er auf dem Nachhauseweg von einer Feier für Ehrenamtliche in Neustift war. Vom Fahrzeug konnten nur mehr Trümmerreste geborgen werden. Trotz intensiver Suche wurde der Pfarrer bis heute nicht gefunden.
Pfarrer Augustin Ahlonko Kouassi Kouanvih wurde von seiner Heimatdiözese Aneho in Südtogo 1998 zum Kirchenrechtsstudium nach Innsbruck geschickt. Er sollte später das Diözesangericht in Togo leiten. Nach seiner Doktorarbeit zum Thema "Rechte und Würde der Frau in der südtogolesischen Gesellschaft und Kirche" kehrte er nicht in die Heimat zurück, sondern blieb als Pfarrer in Tirol.
Quelle: kathpress