
Gründerin von Hilfswerk in Guatemala erhält Oscar-Romero-Preis
Der diesjährige "Oscar-Romero-Preis" für herausragende Leistungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit geht an die Gründerin eines Hilfswerks in Guatemala. Mayra Orellana wird am 4. Oktober in Linz für ihr gesellschaftspolitisches und soziales Engagement für benachteiligte Familien in Guatemala ausgezeichnet. Die Ehrung von Orellana unterstreiche die "internationale Wertschätzung ihrer herausragenden Arbeit, die auch in Guatemala wahrgenommen wird", würdigte Franz Hehenberger, Geschäftsführer der Organisation "Sei So Frei OÖ", deren Trägerin die Katholische Männerbewegung ist, die Preisträgerin gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Orellana hätte den von "Sei so Frei" vergebenen Preis bereits 2020 erhalten sollen, wegen der Pandemie erfolgt die Verleihung erst jetzt.
Mayra Orellana (geb. 1962) engagiert sich bereits seit ihrer Jugend für benachteiligte Personengruppen, u. a. für die indigene Bevölkerung Guatemalas, eine landwirtschaftlich tätige Frauengruppe oder Opfer des Erdbebens von 1976. Nach ihrem Wirtschaftsstudium an der öffentlichen Universität San Carlos in Guatemala City gründete sie 2005 die Organisation "ADICO" (Asociación de Desarrollo Integral Comunitario), deren Geschäftsleiterin sie auch ist. Fokus von "ADICO", der guatemaltekische Partnerorganisation von "Sei So Frei OÖ", ist Bildungsarbeit und ländliche Entwicklung in entlegenen Bergregionen.
Ein besonderes Entwicklungsprojekt, an dem Orellana mitarbeitet, sind die sogenannten "Holzsparöfen": Hierbei handelt es sich um gemauerte Öfen mit einer Eisenplatte und einem Rauchabzug, die "Sei So Frei OÖ" gemeinsam mit einer oberösterreichischen Firma entwickelt hat. Bevor diese Art von Öfen entwickelt wurde, musste die indigene Bevölkerung der Gemeinde Joyabaj mit offenen Feuerstellen am Boden kochen. Diese stellten eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar und waren aufgrund des hohen Holzverbrauchs auch schädlich für die Umwelt.
Zur Preisverleihung am 4. Oktober um 19.30 Uhr im Linzer Schauspielhaus werden u.a. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und der Generalvikar der Diözese Linz, Severin Lederhilger, erwartet. Der an den salvadorianischen Märtyrerbischof Oscar Romero (1917-1980) erinnernde Romero-Preis gilt als Österreichs bedeutendste Auszeichnung für in der Entwicklungszusammenarbeit engagierte Menschen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird seit 1980 an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen.
Quelle: kathpress