
Seminaristen starteten mit Bildungsreise nach Kroatien ins Studienjahr
Mit einem besonderen Programm starteten heuer die Priesterseminaristen aus Wien, St. Pölten und Eisenstadt ins neue Studienjahr: So absolvierten sie vom 15. bis 20. September eine Studienreise nach Kroatien. Die Reise verband die sogenannten "Starttage", die jedes Jahr vor Beginn des neuen Studienjahres stattfinden, mit einer Bildungsreise, die aufgrund der Corona-Pandemie zuvor ausgefallen war. Alle Bewohner der Seminargemeinschaft in der Wiener Strudlhofgasse waren eingeladen - 24 nahmen letztlich daran teil. Die Reise diente der Gruppenbildung und dem Kennenlernen der kroatischen Kultur, berichtete Regens Richard Tatzreiter, der selbst an der Exkursion teilnahm, im Gespräch mit Kathpress.
Auch heuer wieder wurden die traditionellen Starttage für die Planung des neuen Studienjahres genutzt. "Während der Starttage organisieren wir uns als neue Gemeinschaft, denn jedes Jahr sind wir ein bisschen neu", so Tatzreiter. Durch die neuen Seminaristen entstehe schließlich eine "völlig zusammengewürfelte Gruppe, die erst eine Gemeinschaft werden muss". Die Reise nach Kroatien habe dabei geholfen und Gelegenheit geboten, die Organisation des neuen Studienjahres - u.a. das geistliche Programm, die Gottesdienstzeiten und die persönliche Begleitung durch Vorsteher - gemeinschaftlich zu erarbeiten.
Ein Höhepunkt des kulturellen Programms der Reise war für Regens Tatzreiter die Begegnung mit Erzbischof Djuro Hranic in Djakovo und dessen Vorgänger, dem emeritierten Erzbischof Marin Srakic, sowie der Austausch mit der Hausgemeinschaft im dortigen Priesterseminar. Auch der Aspekt der kulturellen Bildung der Seminaristen sollte während der Reise nicht zu kurz kommen: "Es war uns wichtig, dass viel von der gemeinsamen Geschichte, dem kulturellen Erbe und dem Spezifikum Kroatiens gewusst wird. Das geht am besten, indem man Menschen begegnet und die Kultur kennenlernt", so Regens Tatzreiter.
Organisiert wurde die Reise von Subregens Nikola Vidovic, der für die St. Pöltner Seminaristen zuständig ist. Vidovic ist gebürtiger Kroate; seine Verbindung zu dem Land war der Grund für die Wahl des Reiseziels. Ihm sei es wichtig gewesen, die Kulturschätze Kroatiens, die teilweise noch aus der K.u.K.-Monarchie stammen, den Seminaristen näherzubringen, da viele Geistliche aus allen drei teilnehmenden Diözesen aus Kroatien stammen. "Ich wollte mit den Klischees aufbrechen und zeigen, was uns in Österreich mit Kroatien verbindet", so Vidovic über die Bedeutung der Kroatienreise für die österreichischen Seminaristen.
Im Studienjahr 2021/22 absolvierten in Österreich 138 Studierende die Ausbildung in den Priesterseminaren. 22 Priester wurden heuer geweiht. Ingesamt wohnen aktuell 47 Seminaristen aus der Erzdiözese Wien und den Diözesen St. Pölten und Eisenstadt im Priesterseminar in der Wiener Strudlhofgasse. In diesem Studienjahr sind elf Seminaristen neu eingetreten, sechs davon in das Wiener Seminar, zwei ins Seminar der Diözese St. Pölten und drei in das Eisenstädter Seminar. Der heimische Klerus zählt insgesamt rund 3.500 katholische Priester.
Quelle: kathpress