
Lackner: Landesheilige Rupert und Virgil bis heute mit Vorbildwirkung
Die bleibende Aktualität des Lebens- und Glaubenszeugnisses der Landesheiligen Rupert und Virgil (um 650-718) hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner betont. "Sie haben einen Anfang gestiftet im festen Glauben, dass es weiter geht", sagte Lackner bei einem Festgottesdienst am Samstag im Salzburger Dom, der zugleich den Höhepunkt der laufenden Ruperti-Festwoche bzw. des traditionellen Rupertikirtages darstellte. Angesichts der dramatischen Herausforderungen und "unsicheren Zeiten" durch Teuerung, Klimakatastrophe, Krieg und Fluchtbewegungen gelte es, sich nicht in einer flachen Säkularität zu verlieren, sondern den "letzten Aus- und Aufblick auf den, der mitten unter uns, aber zugleich immer nach uns kommen wird", nicht zu verlieren, so Lackner.
Zuletzt hätte ihn das Lebenszeugnis der verstorbenen englischen Königin Elizabeth II. beeindruckt, die als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche "trotz der vielen Auf und Abs ihrer langen Regierungszeit für dieses kostbare Etwas des Lebens" eingestanden habe, "das, um es mit den Worten Jesu zu sagen, 'die Welt nicht geben kann'". Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine betonte Lackner die Notwendigkeit kirchlicher Friedensbemühungen: "Es ist ein großes Unglück für alle Menschen in der Welt, wenn Religions- und Kirchenvertreter sich nicht für den Frieden einsetzen. Darum möchte ich an dieser Stelle an alle Verantwortlichen in der altehrwürdigen russisch-orthodoxen Kirche appellieren, ihre Stimme gegen den Krieg und für den Frieden zu erheben".
In einer feierlichen Prozession hatte Erzbischof Franz Lackner gemeinsam mit Erzabt Korbinian Birnbacher und zahlreichen Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Gläubigen die Reliquien des heiligen Rupert zuvor von der Stiftskirche St. Peter in den Dom gebracht. Im Zuge der Feierlichkeiten wurde Bischofsvikar Gottfried Laireiter zum neuen Domdechanten ernannt. Bischofsvikar Harald Mattel und Dechant Ambros Ganitzer sind nun Mitglieder des Domkapitels. Neuer Ehrendomherr ist Johann Hirnsperger.
Am 24. September feiert die Erzdiözese Salzburg das Hochfest der heiligen Diözesanpatrone Rupertus und Virgilius. Die beiden Heiligen sind zugleich auch Patrone des Landes und der Stadt Salzburg, daher wird dieser Tag auch als Salzburger Landesfeiertag begangen.
Rupert, geboren um 650 in Worms, war von adeliger Herkunft. Er wirkte Ende des 7. Jahrhunderts auf Ersuchen von Herzog Theodo II. als Bischof von Worms zuerst in der damaligen bayerischen Hauptstadt Regensburg und unterwies den Herzog und seine Gefolgschaft im "rechten" katholischen Glauben. Als Geschenk dafür erhielt Rupert von Herzog Theodo schließlich Salzburg. Der Herzog schenkte ihm außerdem ein Drittel aller Salzvorkommen. Damit war die wirtschaftliche Basis für den Ausbau Salzburgs zum Missionszentrum gegeben.
In Salzburg gründete Rupert das Kloster St. Peter und das Frauenkloster am Nonnberg. Die stattliche Kirche, die Rupert zu Ehren des heiligen Petrus errichtete, lag auf dem Platz des heutigen Doms. Rupert kehrte 714 in seine Heimat zurück, wo er vermutlich am 27. März 718 verstarb. Seine Gebeine wurden vom heiligen Virgil anlässlich der Einweihung des Neubaus des Salzburger Doms am 24. September 774 nach Salzburg überführt. Rupert ist Schutzpatron Salzburgs, des Salzbergbaus und der Salzarbeiter. Dargestellt wird er als Bischof, der ein Salzfass trägt. (Infos zum Rupertusfest: www.eds.at/rupertusfest)
Quelle: kathpress