
Wien: Bunter Auftakt zur Schulinitiative "wertvoll & tatkräftig"
Unter dem Motto "wertvoll & tatkräftig" werden im aktuellen Schuljahr im Religionsunterricht und in den katholischen Schulen in der Erzdiözese Wien die Themen Demokratie und Menschenrechte, Schöpfungsverantwortung sowie Soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen. Schülerinnen und Schüler sollen sich im Religionsunterricht und in fächerübergreifenden Projekten an katholischen Schulen kreativ mit diesen Themen befassen. Mit einer prominent besetzten Auftaktveranstaltung in der Ankerbrotfabrik in Wien wurde Donnerstagnachmittag der Startschuss gesetzt.
"Wir wollen im Religionsunterricht und an unseren Schulen Hoffnungsbilder zeichnen. Wir wollen gemeinsam gegen Resignation und Zukunftsangst für eine Grundstimmung des Vertrauens, der Zuversicht und der Freude stehen", erklärte die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz in ihrer Begrüßungsrede.
Der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa nahm in Vertretung für Kardinal Christoph Schönborn an der Veranstaltung teil. Schönborn ist Schirmherr der Initiative. Krasa beschrieb den Religionsunterricht als "Freiraum, in dem wir probieren können". Das geschehe im Nachdenken, im Diskutieren und immer wieder auch im Umsetzen etwa von sozialen Projekten. Dies sei möglich, "weil junge Menschen Hoffnung haben, weil junge Menschen Fantasie haben, weil junge Menschen Kraft haben."
Hochkarätige Botschafter
Bildungsminister Martin Polaschek schickte eine Videobotschaft, in der er betonte, dass die Katholische Kirche im Bildungsbereich ein wichtiger und wertvoller Partner sei. Schon in der Schule müsse man das Vertrauen in Demokratie und Wissenschaft stärken: "Der Religionsunterricht und die katholischen Schulen leisten hier einen wichtigen Beitrag."
Altbundespräsident Heinz Fischer sprach den Themenbereich "Demokratie und Menschenrechte" an. Er beschrieb die Menschenrechte als fundamentale "Spielregeln einer Gesellschaft" und endete mit einer deutlichen Botschaft: "Das Gegenteil der Menschenrechte ist der Krieg."
Der Journalist und Autor Hubert Gaisbauer stand als Botschafter für "Schöpfungsverantwortung" auf der Bühne und hielt eine poetische Rede, die sich immer wieder auf die Papst-Enzyklika "Laudato si" bezog. Gaisbauer rief zu einer Wirtschaft auf, die die Schöpfung bewahrt und nicht ausplündert: "Gehen wir auf den Zehenspitzen der Achtsamkeit durch und über unsere Welt".
Cecily Corti, Gründerin der VinziRast-Einrichtungen für Obdachlose, präsentierte den Themenbereich "Soziale Gerechtigkeit". Es liege "an jedem von uns, wie es mit der Welt weitergeht", sagte Corti. "Soziale Gerechtigkeit beginnt bei jedem einzelnen von uns." Dies jungen Menschen zu vermitteln, sei wirklich eine große Aufgabe. Jeder könne etwas tun, "wir gehören alle zusammen."
Buntes Programm
Die "wertvoll & tatkräftig"-Auftaktveranstaltung bot ein buntes Programm mit der Vorstellung von Initiativen, Musik, tänzerischen Einlagen von Schülerinnen und Schülern und Poetry Slam. Religionslehrer und Schüler präsentierten den Gästen vor Ort bereits durchgeführte Projekte, die zum Nachmachen einluden. Ein weiteres Beispiel: Das Unternehmen "Beat3°" hat in Kooperation mit dem Wiener Schulamt eine App mit Schwerpunkt Klimaschutz entwickelt. Über einen spielerischen Ansatz werden Kinder und Jugendliche dafür begeistert, sich zu engagieren. Einzelne Aktionen werden sukzessive über das gesamte Schuljahr verteilt ausgerollt. Teilnehmende Schulklassen können Punkte sammeln und auch Preise gewinnen. (Infos: www.beat3.net)
Für die Schul-Initiative wurde auch eine eigene Website eingerichtet. Eine "Aktionengalerie" gibt darauf Auskunft über erfolgreich realisierte Unterrichtsprojekte; eine "Projektdatenbank" enthält fertig ausgearbeitete Projekte aus allen drei Themenbereichen, die zum Mitmachen anregen. Auch die Startveranstaltung kann man dort nachsehen. (Info: https://www.wertvoll-tatkraeftig.at).
Quelle: kathpress