Landau zu Kältetelefon-Start: "Anruf kann vor Erfrieren retten"
"Ein Anruf beim Kältetelefon kann vor dem Erfrieren retten." Das hat Caritas-Präsident Michael Landau anlässlich der mit November startenden Winterhilfsaktion für wohnungslose Menschen betont. Die Caritas öffnet am Dienstag österreichweit ihre Nothilfe-Hotlines, wie sie am Montag ankündigte. "Die kommende Heizsaison bereitet Landau angesichts der hohen Energiepreise große Sorgen: "Wo es möglich ist, bauen wir unsere Angebote aus und helfen in Sozialberatungsstellen, Wärmestuben und Wohnungsloseneinrichtungen." Dennoch würden auch im kommenden Winter Menschen auf den Straßen Österreichs Tage und Nächte verbringen - "bei Temperaturen, die schnell lebensbedrohlich werden können", bat der Caritas-Chef um Achtsamkeit in der kalten Jahreszeit.
Über die Nummern der Kältetelefone erreichen Anrufende die Streetworkerinnen und Streetworker der Caritas, können die Situation schildern und geografisch genau lokalisieren. Dadurch können Betroffene mit frostsicheren Schlafsäcken, einer warmen Mahlzeit oder einem Schlafplatz in einer der Caritas-Notschlafstellen versorgt werden. "Manche fühlen sich vielleicht gehemmt, eine fremde Person auf der Straße anzusprechen. Mit einem Anruf beim Kältetelefon kann man dennoch oft lebenswichtige Hilfe leisten", ermutigte Landau. Seine Bitte: "Speichern Sie die Nummer des Kältetelefons auf Ihrem Handy, auf dem Ihrer Freund*innen, Ihrer Eltern und Ihrer Kinder und rufen Sie an, wenn Sie einen obdachlosen Menschen bemerken, der bei kalten Temperaturen im Freien übernachtet." So könne im Notfall schnell geholfen werden. "Niemand soll auf Österreichs Straßen erfrieren!", sagte Landau.
In medizinischen Notfällen hingegen möge ausnahmslos die Rettung unter der Notrufnummer 144 kontaktiert werden, ersuchte die Caritas.
In ihrer Aussendung gab die Hilfsorganisation alle Kältetelefon-Nummern in den Bundesländern bekannt, die ab 1. November (in Wien ab 2. November, in der Steiermark ab 15. November) angerufen werden können. Besetzt sind die Telefone zumindest bis Ende März 2023, in Wien sogar bis Ende April.
Die Kältetelefonnummern: Wien 01/ 480 45 53 (0-24 Uhr); Eisenstadt 0676/ 837 303 22 (8-22 Uhr): Steiermark 0676/ 880 15 8111 (18-24 Uhr); Kärnten 0463/ 39 60 60 (18-6 Uhr); Salzburg 0676/ 848 210 651 (0-24 Uhr); Tirol 0512/ 21 447 (0-24 Uhr); Vorarlberg 05522/ 200 1700 (8-12 und 13-16 Uhr) bzw. 05522/ 200 1200 (16.30 - 8 Uhr); in Oberösterreich kümmert sich im Auftrag des Magistrats Linz der Verein B37 um das Streetwork unter 0732/ 77 67 67-560, in Niederösterreich obliegt die Obdachlosenbetreuung in St. Pölten der Emmausgemeinschaft, die auch Notschlafstellen anbietet.
In Kärnten bat die Caritas in einer eigenen Aussendung zur Inbetriebnahme des Kältetelefons um Sach- und Geldspenden. Aktuell gebraucht werden dringend winterfeste Schlafsäcke, Isolier-Matten und besonders warme, gut erhaltene Männerbekleidung, die wochentags in Klagenfurt in der Spendenannahmestelle (Adolf-Kolpinggasse 6) und am Samstagvormittag im Caritas-Laden carla (Adolf-Kolpinggasse 4) abgegeben werden können. (Spendenkonto der Caritas Kärnten: IBAN AT40 2070 6000 0000 5587, Spendenzweck: Wohnungslosenhilfe)
(Info: www.caritas.at/obdachlosigkeit)
Quelle: kathpress