Vorarlberg: Neues kirchliches und soziales Zentrum für Ukrainer
Am Wochenende wurde im Sacre Coeur Riedenburg in Bregenz ein neues pastorales und soziales Zentrum für Menschen aus der Ukraine eingeweiht. Die neue Einrichtung umfasst u.a. ein Wohnheim und ein Gemeinschaftszentrum, auch die Kirche des Sacre Coeur steht der ukrainischen Gemeinde für ihre Gottesdienste zur Verfügung. Zur Einweihung wurde eine byzantinische Göttliche Liturgie gefeiert, der Ostkirche-Generalvikar Yuriy Kolasa, Bischof Benno Elbs und Gemeindepfarrer Vasyl Demchuk vorstanden. An dem Festgottesdienst nahmen u.a. auch der Vorarlberger Landtagspräsident Harald Sonderegger, der Feldkircher Caritasdirektor Walter Schmolly und Maria Strolz, Direktorin des Gymnasiums und der HLW Sacre Coeur Riedenburg, teil.
Das Zentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von Land, Caritas und dem Schulzentrum Sacre Coeur Riedenburg sowie der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde. Bereits kurz nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine hatte die Schulgemeinschaft der drei dortigen Schulen eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt und rund 22 Tonnen Hilfsgüter an Bedürftige in die Ukraine geliefert. Zudem wurde das leer stehende Schwesternhaus als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt. Mit der Zustimmung der Eigentümer und des Instituts der Österreichischen Orden konnte mit dem Land Vorarlberg ein Pachtvertrag abgeschlossen werden und das Gebäude entsprechend baulich adaptiert werden. Seit Anfang September wohnen 35 ukrainische Schutzsuchende - 12 Frauen und 23 Kinder - im ehemaligen Schwesternhaus. Betreut werden sie von der Caritas der Diözese Feldkirch.
Bischof Elbs dankte in seiner Predigt den Anwesenden für ihre Unterstützung und ihr Engagement bei der Verwirklichung des Projektes. Elbs wandte sich zudem an die zahlreich in der Kirche anwesenden ukrainischen Frauen und Kinder und sprach ihnen sein Mitgefühl und seinen Trost aus. Elbs rief zu Hilfe und Solidarität mit allen Notleidenden auf: "Wir müssen die Logik der Liebe der Logik des Hasses entgegensetzen", so sein Appell.
Landtagspräsident Sonderegger würdigte das Gemeinschaftsprojekt als "Signal des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Nächstenliebe".
Nach dem Gottesdienst überreichte Generalvikar Kolasa an Vasyl Demchuk das Dekret als Seelsorger für die Gläubigen der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche im Gebiet der Diözese Feldkirch. Gottesdienste in ukrainischer Sprache gibt es derzeit alle 14 Tage im Sacre Coeur Bregenz und dazwischen auch in Feldkirch. (Pfarrer Demchuk reist derzeit zu den Gottesdiensten noch aus Bozen an, wo er als Priester tätig ist.) Die Seelsorge soll künftig vor allem in Bregenz ausgebaut werden, weil sich hier der Großteil der rund 2.000 ukrainischen Flüchtlinge in Vorarlberg aufhält, wie Generalvikar Kolasa gegenüber Kathpress erläuterte.
Quelle: kathpress