Salzburger Domquartier ist "authentischer Ort für Weltkulturerbe"
Das Domquartier - der seit 2014 bestehende kirchliche Museumskomplex in der Stadt Salzburg - ist "das Herz der Unesco-Welterbestätte Salzburg" und deren "authentischer Erlebnisort". Das hat Andrea Stockhammer, seit Oktober Leiterin des Domquartiers, im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (SN, Donnerstag) betont. Die davor im Kulturministerium von Rheinland-Pfalz tätige gebürtige Wienerin informierte über Vorhaben, die bis zum verschobenen Umbau des Domquartiers geplant sind: Ab 26. Jänner 2023 soll eine Ausstellung im Dommuseum eine "Neubewertung" des letzten Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus Colloredo (1772-1803) vornehmen. Zeitgenössische Kunst von Dieter Huber soll im Sommer 2023 im Museum St. Peter zu sehen sein.
Die von ihrer Vorgängerin Elisabeth Resmann gepflegte Verbindung zur Musikgeschichte - in der Welterbe-Begründung war Mozart namentlich erwähnt - will Stockhammer fortsetzen: "Allein schon, weil Dom und Residenz authentische Aufführungsorte seine Musik sind, ist auch für uns heute die Musik ein unverzichtbarer Bestandteil." Notwendig sei ein Konzept, das der Musik im Domquartier einen angemessenen Auftritt ermöglicht - ohne "dass wir ein großer Konzertveranstalter werden".
Von 2023 auf 2025 verschoben wurden laut Stockhammer Baumaßnahmen, die das Besucherzentrum, die Klimatisierung, die Archäologie im Untergeschoß der Residenz betreffen. Bis 2024 sollen Ausstellungen jedenfalls ungestört stattfinden können, versicherte die Kulturmanagerin. Als Leiterin des Domquartiers ist sie auch für das Dommuseum und jenes von St. Peter, für die Residenzgalerie, die Prunkräume, für die Partnerschaft mit dem Salzburg Museum und bald auch für die Archäologie zuständig; an der Domquartier GmbH sind das Land Salzburg, der Domkirchenfonds und das Stift Sankt Peter zu je einem Drittel beteiligt.
Dass dies inhaltlich wie organisatorisch kompliziert ist, "macht nichts", so Stockhammer. Sie habe schon bisher immer gerne interdisziplinär gearbeitet, und auch das Erfordernis der Koordination zwischen "drei Chefs" - Erzbischof, Erzabt und Landeshauptmann - sehe sie gelassen. "Nutzungskonflikte" könne es geben, wenn Teile des Domquartiers wie die Prunkräume vermietet werden, die Besuchern des musealen Rundgangs dann nicht zur Verfügung stehen. "Aber die Residenz ist seit je ein Ort des Feierns und des öffentlichen Lebens", so Stockhammer. Ihr sei es ein Anliegen, die Einwohner Salzburgs mit ihrem kulturellen Erbe in Kontakt zu bringen, indem hier Ehrungen, Empfänge und Festakte stattfinden.
Quelle: kathpress