Weltfriedenstag: Veranstaltungen in Innsbruck und Bozen
Religionsgemeinschaften und Friedensinitiativen laden am Sonntag, 1. Jänner, zu einem Treffen in Innsbruck. Anlass dieser gemeinsamen interreligiösen Kundgebung ist der 56. Weltfriedenstag. Das berichtete die Diözese Innsbruck in einer Aussendung am Donnerstag. Von mehreren Orten ziehen die Teilnehmenden um 15.30 Uhr mit selbst mitgebrachten Windlichtern zur Annasäule. Treffpunkte zum Start sind die Triumphpforte, der Domplatz, das Landesmuseum und der Marktplatz. Um 15.45 Uhr findet eine Interreligiöse Kundgebung für den Frieden statt. Ihre Teilnahme zugesagt haben u. a. Bischof Hermann Glettler, Superintendent Olivier Dantine, Bürgermeister Georg Willi, Univ.-Prof. Wolfgang Palaver (Präsident von Pax Christi Österreich) und IKG-Präsident Günter Lieder.
Auch im Bozner Dom wird zum Gebet am 1. Jänner eingeladen, wie die Diözese Bozen-Brixen in einer Aussendung am Donnerstag berichtete. Das Katholische Forum, die "Consulta diocesana delle aggregazioni laicali" und der "Garten der Religionen" laden um 17 Uhr zum zweisprachigen ökumenischen und interreligiösen Gebet für den Frieden in den Dom von Bozen ein. Die Organisatorinnen und Organisatoren regen an, eine Laterne mitzubringen, die im Dom am Bethlehemlicht entzündet wird: "Es geht darum, dieses Friedenslicht und damit den Einsatz für den Frieden mit nach Hause zu nehmen." Vom Dom ausgehend geht es dann in einer stillen Lichterprozession durch das Stadtzentrum in die Dominikanerkirche, wo die Feier endet.
Botschaft von Papst Franziskus
Zentral ist in beiden Diözesen - Innsbruck wie Bozen-Brixen - die Botschaft von Papst Franziskus, die er 2023 unter das Motto "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden" gestellt hat.
Papst Franziskus ruft die Menschheit dazu auf, aus der Corona-Pandemie zu lernen und Konsequenzen zu ziehen. Als wichtigste Lektion der durch das Coronavirus ausgelösten weltumfassenden Krise sieht der Papst die Erkenntnis, "dass wir alle einander brauchen, dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit ist, die auf unserer gemeinsamen Gotteskindschaft beruht, und dass sich niemand allein retten kann".
In seiner vor Weihnachten im Vatikan vorgestellten Botschaft zum bevorstehenden Weltfriedenstag am 1. Jänner erklärt der Papst, die Jahre der Pandemie-Krise hätten gezeigt, dass "das Vertrauen in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung übertrieben gewesen ist". Sie habe sich "in eine individualistische und götzendienerische Vergiftung" verwandelt, die Gerechtigkeit, Eintracht und Frieden verhindere. Daher seien jetzt alle Völker eingeladen, das Wort "gemeinsam" wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Weiter heißt es in der Botschaft des Papstes: "Nur in Geschwisterlichkeit und Solidarität, sind wir in der Lage, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden." Die wirksamsten Antworten auf die Pandemie seien jene gewesen, bei denen sich "gesellschaftliche Gruppen, öffentliche und private Institutionen und internationale Organisationen zusammenschlossen und Partikularinteressen beiseiteließen, um die Herausforderung zu meistern". Nur der Friede, "der aus geschwisterlicher und uneigennütziger Liebe entsteht", könne helfen, die persönlichen, gesellschaftlichen und weltweiten Krisen zu überwinden.
Quelle: kathpress