Jesuiten bieten Jugendlichen Anlaufstelle in Innsbrucker City
Jungen Leuten, die angesichts der Fülle von Möglichkeiten für sich Orientierung und den richtigen Weg im Leben suchen, bieten die Jesuiten in Innsbruck mit ihrer "Zukunftswerkstatt" eine Anlaufstelle. Ihr Leiter, P. Felix Schaich SJ, sprach in der jüngsten Folge der Podcast-Reihe "Orden on Air" von einem "Resonanzraum, wo junge Menschen eine bewusste Auszeit aus ihrem Alltag nehmen können, um sich neu auszurichten". Interessierten wird eine breite Palette an Exerzitien und Schweigeveranstaltungen geboten, das Programm reicht von klassischen ignatianischen Einzelexerzitien über Bergwochenenden bis hin zu spirituell ausgerichteten Gruppenfahrten - z.B. nach Taizé - oder Eventbesuchen.
Beheimatet ist das aus Ordensmännern und -frauen gebildete Team der Zukunftswerkstatt Innsbruck im Jesuitenkolleg in der Sillgasse 6, betrieben wird auch eine Website (www.zukunftswerkstatt-innsbruck.org). Die Nachfrage ist groß, berichtete P. Schaich. Viele Angebote - wie zuletzt etwa der zur Selbstreflexion anleitende "Bergsilvester 2022/23" - seien ausgebucht. "80 Prozent der Gäste kommen über Mund-zu-Mund-Propaganda, viel Werbung ist gar nicht nötig", so der Jesuit. Er kümmert sich gemeinsam mit Sr. Nathanja Maria, Barmherzige Schwester aus Zams, um das geistig-spirituelle Wohlbefinden der Gäste.
Freiheit kann auch zur Last werden
"Es ist nicht leicht heutzutage, ein junger Erwachsener zu sein, bei dieser Freiheit und Fülle an Möglichkeiten, die nicht immer nur positiv sind", wies P. Schaich im Podcast hin, denn: "Den Leuten mit Anfang 20 steht das ganze Leben offen, aber sie wissen nicht, was sie wählen sollen, oder haben Angst, die falsche Entscheidung zu treffen bzw. den Ansprüchen ihrer Eltern, ihrer Umwelt nicht gerecht zu werden." Auch Sr. Nathanja Maria sieht hier das Kernproblem: "Man kann sich nicht ständig alle Türen offenhalten, sondern braucht den Mut, um zu springen und eine Entscheidung zu treffen."
Das Team nützt für die geistliche Begleitung der jungen Leute auch die "wunderbare Berglandschaft direkt vor unserer Haustüre", die nach den Worten von P. Schaich die Höhen und Tiefen des Lebens plastisch vor Augen führt. Manchmal gebe er den Gästen auf ihren Wanderungen einen Gedanken mit, zum Beispiel: Wo gibt es ein Zuviel oder Zuwenig in deinem Leben? Am Abend nach der Wanderung werde dann darüber gesprochen.
"Bergsilvester" mit Leitfragen
Das vom Zukunftswerkstatt-Team angeleitete Sich-Neuausrichten zu Silvester regte zur Rückschau auf das vergangene Jahr anhand von Fragen an: "Welche Begegnungen haben mich bereichert? Wo habe ich mich erfüllt gefühlt? Wo habe ich in mir eine Freiheit, eine Lebendigkeit gefühlt?" Wer sich solche Dinge vor Augen halte, tue sich leichter mit dem, was er oder sie sich für das Jahr 2023 wünscht.
Sr. Nathanja ergänzte, dass auch der gemeinsame und strukturierte Alltag wichtig sei. Der Tag werde vor dem Frühstück mit einem gemeinsamen Gebet begonnen, "am Abend treffen wir uns dann wieder zum Abendessen und Nachtgebet". Mit vielen Teilnehmenden bleibe das Team in Kontakt. "Mittlerweile sind wir eine richtige Zukunftswerkstatt-Familie", freute sich die Ordensfrau. Es sei schön zu sehen, wie es mit manchen weiterging.
Im März 2022 riefen die Ordensgemeinschaften Österreich mit dem Podcast "Orden on air" einen neuen Medienkanal ins Leben. Der Podcast holt Ordensleute vor den Vorhang bzw. vor das Mikrofon. Ziel ist es, interessante Persönlichkeiten und besondere Talente vorzustellen sowie das Engagement von Ordensleuten in den vielfältigen Bereichen des Lebens zu zeigen. Zu hören ist der Podcast auf allen größeren Audioplattformen wie Apple, Spotify, Soundcloud, Amazon Music, Deezer, iHeart, JioSaavn, Listen Notes, Player FM, Podcast Addict, Podchaser und RadioPublic.
Quelle: kathpress