St. Pölten: Schwarz spricht Geflüchteten aus der Ukraine Mut zu
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hat den aus der Ukraine nach Österreich geflüchteten Menschen Mut zugesprochen. Zugleich bedankte er sich bei allen, die die Flüchtlinge unterstützen würden. Bischof Schwarz nahm am vergangenen Sonntag an einem Weihnachtsgottesdienst nach byzantinischem Ritus im St. Pöltner Dom teil. Der Göttlichen Liturgie stand der Generalvikar des Ordinariats der katholischen Ostkirchen, Yuriy Kolasa, vor. Es war überhaupt die erste Göttliche Liturgie im Dom, wie die Diözese St. Pölten am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Schwarz versicherte den Menschen, die fern ihrer Heimat und mit großer Angst um ihre Angehörigen leben müssen, dass sie von seinem Gebet begleitet würden und er sicher sei, dass Gottes Hilfe ihnen Frieden und innere Ruhe schenken werde.
Generalvikar Kolasa betonte in seiner Predigt, dass es den Ukrainerinnen und Ukrainern hier genauso ergehe wie Maria und Josef, als ihnen der Engel auftrug, das Land zu verlassen und nach Ägypten zu ziehen, weil Herodes nach dem Leben des Kindes trachte. Er betonte in seiner Predigt auch, wie wichtig es sei, den Frieden zu suchen und der Kraft der Liebe in ihren Herzen eine starke Stimme zu geben.
Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer, die der Ukrainisch-katholischen Kirche angehören, feiern Weihnachten nach dem Julianischen Kalender am 6./7. Jänner. Rund um dieses Datum fanden in ganz Österreich griechisch-katholische (byzantinische) Weihnachtsliturgien statt.
Eine weitere byzantinische Liturgie wird es im St. Pöltner Dom am Sonntag, 22. Jänner, um 16 Uhr geben. Anlass dazu ist das Fest der Taufe des Herrn, am Termin nach dem Julianischen Kalender. Zur Liturgie an diesem Festtag - das eigentliche Datum ist der 19. Jänner - gehört auch die Wasserweihe. Dieser traditionelle Ritus gehört zu den eindrucksvollsten Feiern der Orthodoxen Kirche und der mit Rom unierten katholischen (byzantinischen) Ostkirchen und wird zum Gedenken an die Taufe Jesu am Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) in der Orthodoxie weltweit begangen.
Durch die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan wurde laut ostkirchlicher Theologie das Wasser dieses Flusses und aller Flüsse weltweit gesegnet. Deshalb wird, wie orthodoxe Theologinnen und Theologen betonen, mit dem Ritus die ganze Natur und Schöpfung geweiht. In der Wasserweihe kommt daher auch der Einsatz der Christinnen und Christen für die "Bewahrung der Schöpfung" zum Ausdruck.
Freilich geht es auch um mehr: Das geheiligte Wasser ist "Träger der Kraft der Erlösung, der Gnade Christi", es ist "Quelle der Unsterblichkeit", "Gabe der Heiligung", dient zur "Vergebung der Sünden" und auch der "Heilung von Krankheit", wie es im Gebet des hl. Patriarchen Sophronios heißt. Das Gebet ist ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie der Wasserweihe.
Zur Feier im St. Pöltner Dom am 22. Jänner laden Bischof Schwarz und Generalvikar Kolasa laut Aussendung der Diözese St. Pölten nicht nur die ukrainischen Gläubigen, sondern alle Gläubigen ein.
Quelle: kathpress