Familienverband für Familienverträglichkeitsprüfung bei Gesetzen
Für eine Familienverträglichkeitsprüfung bei allen Gesetzeswerdungen macht sich der neue Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes in der Diözese St. Pölten, Peter Pitzinger, stark. Er könne sich ein ähnliches Prozedere vorstellen wie etwa bei der Überprüfung der Umweltverträglichkeit oder im Blick auf EU-Konformität, wie er im Interview mit der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" (aktuelle Ausgabe) sagte.
Zudem wolle er sich in seiner Funktion als neuer Vorsitzender für mehr familienähnliche Betreuungsangebote einsetzen. Denn "vielfach ist es bei der Betreuung von Kleinkindern so, dass nicht das im Vordergrund steht, was Familien brauchen, sondern die Wirtschaft". Frauen sollen so schnell wie möglich zurück in den Arbeitsprozess, kritisierte Pitzinger, "dabei wollen die meisten Mütter ohne Druck zwei, drei Jahre ohne Job- und Geldsorgen bei ihren Kindern zuhause bleiben". Daher fordere der Familienverband die verstärkte Förderung von familienähnlicher Betreuung, wie Tagesmütter, Leihomas und -opas oder Babysittern. Man unterstütze auch den Ausbau institutioneller Kinderbetreuung, "aber es muss Wahlfreiheit bestehen bleiben und die Qualität muss passen, wie etwa ein Betreuungsschlüssel für die Kleinsten von 1 zu 3, also eine Betreuerin für drei Kinder", so der Vorsitzende. Das sei eine Grundforderung des Katholischen Familienverbandes, für den das Kindeswohl immer im Mittelpunkt stehen muss.
Positiv hob Pitzinger im Blick auf staatliche Familienleistungen die Einführung des steuersenkenden Familienbonus sowie die Wertsicherung der Familienbeihilfe hervor und sprach von "Meilensteinen in der Familienpolitik". Pitzinger: "Die Familienbeihilfe ist ein wichtiges Instrument, um jene zu entlasten, die Kinder haben und damit der ganzen Gesellschaft dienen und den Generationenvertrag weitertragen. Das ist uns ganz wichtig, um Gerechtigkeit für Familien mit Kindern herzustellen."
Quelle: Kathpress