
Orden verurteilen rassistischen Angriff auf Wiener Gymnasium
Aus Anlass des rassistischen Angriffs auf ein Gymnasium in Wien hat die Österreichische Ordenskonferenz gemeinsam mit zwei Schulträgern betont, wie wichtig und bereichernd Vielfalt für die österreichische Gesellschaft sei. "Christliche Nächstenliebe bedeutet, dass Türen offen sind, und keine Festungen gebaut werden. An Schulen, Kindergärten und Horte werden Räume eröffnet, um ein wertschätzendes Miteinander zu lernen und zu leben. Rassistische An- und Übergriffe auf Bildungseinrichtungen zerstören viel von dieser wertvollen Arbeit für die Gesellschaft", so Clemens Paulovics, Bereichsleiter für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, in einer Aussendung am Donnerstag.
Österreich sei schon immer ein Vielvölkerstaat gewesen und habe davon profitiert, dass viele verschiedene Nationen zusammenleben. Auch Orden lebten in internationalen Gemeinschaften und wüssten die Vorteile und Stärken zu nutzen. "In den Bildungseinrichtungen der Orden ist es uns ein großes Anliegen, Multikulturalität und Multireligiosität zu leben, zu lehren und zu stärken", so Paulovics: "In den Schulen, Kindergärten und Horten der Orden steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt. Da darf es keine Rolle spielen, wo jemandes Wurzeln sind."
Neben den Herausforderungen, die ein multikulturelles Zusammensein mit sich bringt, seien die Orden überzeugt, "dass eine bunte Gesellschaft und Vielfalt bereichert, den Horizont weitet und Werte wie Toleranz und Solidarität stärkt".
Übungsfeld für gelingendes Miteinander
Für die "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" (VOSÖ) wies deren Geschäftsführerin Martha Mikulka jede Form von Rassismus zurück. Die VOSÖ stehe seit ihrer Gründung 1993 für Vielfalt, Multireligiosität, Multikulturalität und für ein friedliches Miteinander der Nationen in größter Achtung und Wertschätzung. "Das tägliche Miteinander kann eine große Herausforderung sein, der im pädagogischen Alltag besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist. Sie ist aber auch gleichzeitig 'das' Übungsfeld für ein gelingendes Miteinander - im Kleinen wie im Großen", so Mikulka. "Vielfalt ist ein großer Reichtum. Die Vielfalt unserer Schulen sehen wir besonders als starke Stimme gegen Ausgrenzung und Diskriminierung."
Die VOSÖ vereinige als größter privater Ordensschulerhalter in acht Bundesländern 20 Schulstandorte mit 70 Bildungseinrichtungen und ca. 13.300 jungen Menschen. Über allen stehe das Motto "Internationalität - Inklusion auch im Bildungsbereich".
Gelebte Geschwisterlichkeit
Sr. Sonja Dolesch, Vorstandsvorsitzende des Vereins für Franziskanische Bildung (VfFB), betonte in der Aussendung: "Die jungen Menschen in unseren ca. 50 Bildungseinrichtungen zeigen Herkunftsvielfalt und bringen unterschiedliche kulturelle Traditionen und Modelle von Lebensentwürfen und Lebensgestaltung mit." In den Schulen würden sie darauf vorbereitet, eine plurale Gesellschaft gemeinsam zu gestalten und sich darin in ihrer eigenen Position einzubringen. "In unseren franziskanisch geprägten Bildungseinrichtungen ist gelebte Geschwisterlichkeit ein hoher Wert", so Dolesch: "Wir schätzen die Vielfalt der Kulturen und bemühen uns darum, den Dialog und eine faire Konfliktkultur zu üben und vorzuleben und stellen uns der Verantwortung, ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in unserem Land zu fördern."
Quelle: kathpress