
"Theo-Tour" in Feldkirch: Hineinschnuppern in kirchliche Berufe
360 Vorarlberger Jugendliche sind zwei Tage lang "in die Welt der kirchlich-sozialen Berufe eingetaucht". Bei der Theo-Tour der Berufungspastoral der Diözese Feldkirch und der Jungen Kirche Vorarlberg am 8. und 9. Februar stellten sich bei acht Stationen verschiedene kirchliche Institutionen und Persönlichkeiten vor und den Fragen der jungen Interessierten - darunter auch der Feldkircher Bischof Benno Elbs. So eine Berufsinformationsmesse für soziale Jobs habe es in dieser Form noch nicht gegeben, heiß es dazu auf der Website der Diözese. Die Tour durch Feldkirch führte zu Einrichtungen vom Kloster über die Caritas bis zur Kirchlich Pädagogischen Hochschule.
Bischof Elbs hieß die Jugendlichen im Bischofshaus willkommen. Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte der Diözese erzählte er von seinem beruflichen Werdegang vom Psychologiestudium über die Entscheidung, Priester zu werden bis zur Bischofsweihe.
"Wir möchten den Jugendlichen mit Infos rund um soziale und kirchliche Jobs in Vorarlberg Inspirationen geben, um die eigenen Talente zu leben, den Träumen nachzugehen und die eigenen Ideen in die Welt zu bringen", erklärte Theresia Abbrederis von der Berufungspastoral die Hintergründe der Veranstaltung. Die Theo-Tour ziele darauf ab, der Berufung der Jugendlichen "auf die Sprünge zu helfen".
Der Theologe Simone Paganini führte die Schüler und Schülerinnen über Biblische Geschichten ins Thema Berufung ein. "In der Bibel stehen keine wahren Geschichten im herkömmlichen Sinne, aber es sind Geschichten, in denen wir uns selber wiederfinden." Und das Thema, den richtigen Platz im Leben zu finden, tauche in der Bibel sehr oft auf. Sabrina Wachter, Gemeindeleiterin in Bludenz, erklärte zum Thema: "Einen Job zu finden ist einfach, aber der Berufung zu folgen, ist ein ganz anderes Level." Sie selbst sprach ganz offen zu den Jugendlichen über ihren beruflichen Werdegang mit vielen Aufs und Abs.
Dass die Welt der Berufe in der Kirche über die Tätigkeiten in den Pfarren hinausgeht, wurde bei der "Theo-Tour" schnell klar. Eine große Arbeitgeberin in diesem Kontext ist die Caritas. In ihren eigenen Räumlichkeiten stellte die "youngcaritas" ihre Tätigkeit anhand der Initiative "Who made my Clothes?" vor. Auch die Suchtberatung präsentierte sich und ihre Arbeit. Dabei ging es um Sucht im Allgemeinen, aber auch um den Job in der Sozialarbeit.
Viele Stationen der Berufung
In der Katholisch Pädagogischen Hochschule diskutierten die Jugendlichen über die Zukunft des Religionsunterrichts; besucht wurde auch das Ehe- und Familienzentrum als eine von vielen Sozialeinrichtungen im kirchlichen Netzwerk. Im Carl-Lampert-Archiv fungierten verschiedene Persönlichkeiten als "Living Library", die Jugendlichen stellten ihnen Fragen wie: "Woher nimmt ein Attentat-Überlebender seine Lebensfreude, wie sieht der Alltag als Bruder im Kloster aus, was macht ein Seelsorger im Gefängnis und wieso widmet jemand sein Leben der Arbeit als Bewährungshelferin?"
Wer sich von der Fülle an Berufsmöglichkeiten überfordert fühlte, für den oder die könnte das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) eine Option darstellen, hieß es in dem Bericht weiter. Ab Herbst 2023 will die Junge Kirche jemanden einstellen, der sich dort im Rahmen des FSJ engagieren möchte.
Quelle: kathpress