Linzer Ursulinenkirche: Fünf Installationen über Endlichkeit
"Memento Mori - Gedenke des Todes": Unter diesem Leitspruch stehen die Werke junger Kunstschaffender, die derzeit bis Karfreitag in der Linzer Ursulinenkirche zu sehen ist. Moritz Matschke, Christel Kiesel de Miranda, Adam Ulen, Ruth Größwang und Martina Jäger, allesamt Förderpreis-Träger des Diözesankunstvereins, widmen sich darin aktuellen Themen wie der Fragilität der Schöpfung, dem Umgang mit der Corona-Pandemie oder spirituellen Sehnsüchten, heißt es in einer Aussendung der Diözese Linz. Die offizielle Eröffnung war für nach der abendlichen Aschermittwochs-Liturgie - der auch das Motto entnommen ist - angesetzt.
So ist etwa auf dem Dachboden der Kirche die Rauminstallation "72h Schwarzbild. Aufzeichnungen in künstlicher Dunkelheit" von Moritz Matschke zu sehen. Das zwischen 2018 und 2023 entstandene Werk wurde in völliger Dunkelheit geschaffen. Im Kirchenraum selbst sieht man die auf Vliestapete entstandene Druckgrafik "Resonanz von A bis Z" der Grafikerin und Fotografin Martina Jäger, bei dem auf einem Wandbild individuell gefundene Lebensweisheiten in piktogrammartige Visualisierungen umgesetzt und veranschaulicht werden.
"Ende Gelände" heißt die 2019 bis 2023 entstandene skulpturale Rauminstallation von Christel Kiesel de Miranda, welche den Schaden durch den Braunkohleabbau in der Lausitz thematisiert. Die figurative Installation "Chattering Teeth" von Adam Ulen hingegen zeigt eine Skulpturengruppe, deren Figuren beim Annähern von Betrachtenden mit den Zähnen zu klappern beginnen - um "die widersprüchlichen Seiten der europäischen westlichen Sinnsuche aufzudecken", wie es heißt.
Ruth Größwangs 2021 geschaffenes Werk: "Symbiotic Matter -Über die Bedeutung symbiotischer Beziehungen im Anthropozän" aus Wasserglas, Adlerfarn, Pestwurz und Stein behandelt den Mythos der Schöpfung und der Evolution. Die Künstlerin fragt, ob eine Welt ohne Menschen als Organismus besser funktionieren würde als mit?
Gleich 52 Personen wirkten an einem Fastentuch mit, das zeitgleich in der Hauskapelle des Linzer Bischofshofs ausgestellt ist. Die Gemeinschafts-Stickarbeit entstand Ende 2022 innerhalb von 285 Stunden unter Anleitung der Künstlerin Cecile Belmont als Kunstprojekt zum Mitmachen. Das Tuch zeigt einen sitzenden Christus, der völlig ermattet seinen Kopf mit dem rechten Arm auf dem Oberschenkel abstützt. Das Tuch kann von Montag bis Donnerstag jeweils von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr besichtigt werden. (Infos: www.dkv-linz.at)
Quelle: kathpress