Über 75.000 Schülerinnen und Schüler besuchen katholische Schulen
Die katholischen Schulen an fast 300 Standorten in ganz Österreich bieten auch im laufenden Schuljahr mehr als 75.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine schulische Heimat. Das hat das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung (IDA) am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt. Die religiöse Vielfalt in den katholischen Bildungseinrichtungen sei dabei unverändert groß, hieß es. Es finden sich darunter laut IDA-Statistik Kinder und Jugendliche aus 27 verschiedenen Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiösen Bekenntnisgemeinschaften.
Im Vergleich zum Schuljahr 2021/22 weisen die aktuellen Zahlen des IDA leichte Zuwächse bei den Volksschulen, Mittelschulen, Gymnasien und Sonderschulen aus. Einen Rückgang verzeichnen etwa die Polytechnischen Schulen. Insgesamt ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler an katholischen Schulen mit 75.265 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken; um 0,37 Prozent bzw. 277 Schülern in absoluten Zahlen.
Die Privatschulen an den 289 katholischen Schulstandorten in ganz Österreich werden von Ordensgemeinschaften, Trägervereinen, Stiftungen und Diözesen geführt. Die meisten Schüler an katholischen Schulen weist die Erzdiözese Wien mit 29.452 Schülern (39,13 Prozent) auf, gefolgt von Linz mit 12.668 (16,83 Prozent) und Graz-Seckau mit 7.635 (10,14 Prozent).
Die größte Gruppe in den katholischen Schulen bilden katholische Schüler (74,34 Prozent) gefolgt von Schülern der Orthodoxen Kirche (4,66 Prozent) und der Islamischen Glaubensgemeinschaft (4,51 Prozent). Geringfügig gestiegen ist der Prozentsatz an Schülern ohne religiöses Bekenntnis, ihr Anteil liegt im aktuellen Schuljahr österreichweit bei 10,49 Prozent und entspricht damit einem Plus von 0,84 Prozent.
"Bildungsarbeit als Kernaufgabe von Kirche"
"Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr die Bedeutung unserer Bildungseinrichtungen für die österreichische Bildungslandschaft, aber auch für das kirchliche Leben", so Andrea Pinz, Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien und geschäftsführende Leiterin des IDA. Sie sieht die Schulen in ihrem Anspruch bestätigt: "Wir begreifen Bildungsarbeit als Grundauftrag und Kernaufgabe von Kirche - gerade auch in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen."
Die kulturelle und religiöse Vielfalt zeige dabei, wie sehr Schule immer auch ein Abbild der Gesellschaft sei, so Pinz weiter: "Unsere katholischen Schulen bekennen sich klar zu ihren Wurzeln, die im christlichen Menschenbild liegen, und daher zu Offenheit und Toleranz." Es geht darum, "einen respektvollen und wertschätzenden Dialog mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion zu leben, damit jede bzw. jeder wachsen und sich entwickeln kann". Und die katholischen Schulen wollten "zu gesellschaftlicher Verantwortung und sozialer Teilhabe ermutigen und ermächtigen und zu einem aktiven, verantwortungsvollen Mitgestalten von Kirche einladen".
Im Mittelpunkt der schulischen Arbeit stehe stets "der konkrete Mensch in seiner Individualität", beschreibt Pinz das spezifische Profil der katholischen Privatschulen. Aus christlicher Perspektive sei Lernen ein wichtiger Teil der persönlichen Entfaltung der und des Einzelnen. "Das christliche Menschenbild bildet somit die Basis aller pädagogischen Handlungen an den katholischen Schulen", so Pinz. Der Fokus liege dabei klar auf Persönlichkeitsbildung und ganzheitlicher Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Zugleich werde auch ein - positiver - Leistungsbegriff an den katholischen Schulen vertreten: "Nicht zuletzt stehen die katholischen Privatschulen für ein hohes Bildungsniveau", so die IDA-Leiterin, die schloss mit: "Dabei geht es im positiven Sinne durchaus auch um Leistung. Allerdings steht nicht die Fehlersuche im Vordergrund, sondern das Fördern individueller Begabungen und Talente unserer Schülerinnen und Schüler."
Dachorganisation für neun Schulämter
Das IDA vernetzt die neun diözesanen Schulämter, die für alle Themen und Anliegen der katholischen Schulen in ihren Bundesländern zuständig sind. Als Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz ist das IDA auch für die Wahrung aller schulpolitischen Interessen der Kirche auf Bundesebene zuständig, sowie für den Religionsunterricht und die Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen. Leiter des IDA ist der bischöfliche Referent für Schulfragen, aktuell der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Der zuletzt neu gewählte IDA-Vorstand wurde kürzlich von der Bischofskonferenz bestätigt: Geschäftsführende Leiterin bleibt die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz, weitere Vorstandsmitglieder sind Erwin Konjecic, Schulamtsleiter der Erzdiözese Salzburg, und Walter Prügger, Schulamtsleiter der Diözese Graz-Seckau.
(Infos: www.kirche-schule-bildung.at/)
Quelle: kathpress