Bischof Glettler: "Franziskus ist ein Geschenk für die ganze Welt"
Für den Innsbrucker Bischof Hermann Glettler ist Papst Franziskus eine "Gestalt berührender Menschlichkeit, die weit über die Kirchengrenzen hinaus wirkt." Das sei angesichts der vielen aktuellen Krisen umso deutlicher. Papst Franziskus sei "ein Geschenk für die ganze Welt", so Glettler am Sonntag in einer Aussendung der Diözese Innsbruck.
Beginnend mit seiner ersten Auslandsreise ins Flüchtlingszentrum von Lampedusa war der prophetische Blick des Papstes immer auf die unzähligen leidgeprüften Menschen in den globalen Armuts- und Krisenregionen gerichtet gewesen. "Papst Franziskus träumt nicht nur von einer weltweiten Geschwisterlichkeit, sondern wirft sich selbst unermüdlich in die Waagschale, um Räume des Dialogs und der Verständigung zu öffnen", so Glettler.
Bei allen persönlichen Begegnungen mit dem Papst habe den Tiroler Bischof immer beeindruckt, dass "Papst Franziskus die einzelnen Menschen, die ihm im Augenblick gegenüberstehen, mit einer nahezu uneingeschränkten Aufmerksamkeit wahrnimmt." Diese Erfahrung hätten auch Tiroler Delegationen machen dürfen, ob das 2019 zur Jubiläumsfeier von "Roll-On Austria" war oder bei der großen Diözesanwallfahrt im Herbst 2022.
Papst Franziskus agiert für Bischof Glettler "wie ein leidenschaftlicher Seelsorger, dem die Freuden und Verwundungen aller Menschen am Herzen liegen". Die Kirche habe er nicht zuletzt deshalb gedrängt, ihre eigene Aufgabe neu zu überdenken. Glettler: "Mit der Einladung zum Synodalen Prozess hat uns der 86-jährige Papst zu einer engagierten Weggemeinschaft mit allen Menschen verpflichtet. Papst Franziskus mahnt seit Beginn seines Pontifikats alle kirchlichen Verantwortungsträger, nicht in den kircheninternen Themen und Befindlichkeiten steckenzubleiben."
Der Papst sei bei allen Worten und Taten zugleich auch ein Mann des Gebets, so Glettler weiter. Seine Kraft und Kreativität für die unzähligen Begegnungen, Audienzen, Reisen, Vorträge und Predigten schöpfe er aus der Stille der persönlichen Begegnung mit Gott. Bischof Glettler: "Papst Franziskus ist mit seinen vielen spirituellen und gesellschaftspolitischen Impulsen ein sprudelnder Quell von Zuversicht".
Bei einer seiner ersten Audienzen nach der Pandemie habe er die geistvolle Spontanität des Papstes direkt erleben können. Eine Frau unmittelbar hinter der Absperrung rief ihm zu: "Heiliger Vater, das ist jetzt mein Sohn, den sie schon gesegnet haben, als ich mit ihm schwanger vor acht Jahren hier war." Franziskus habe dieses Wort aufgeschnappt und sich spontan dem 8-Jährigen zugewandt: "Weißt du, was segnen bedeutet? Segnen bedeutet, jemandem Hoffnung zusprechen!" - Gesagt und sogleich mit einer väterlichen Handauflegung herzlich gesegnet.
Quelle: kathpress