Bischöfe stehen voll hinter "Kulturwandel in Richtung Synodalität"
In den zehn Jahren seines Wirkens hat Papst Franziskus einen "Kulturwandel in Richtung Synodalität" angestoßen. "Diesen Weg des Papstes unterstützen die österreichischen Bischöfe aus tiefster Überzeugung", versicherten sie am Freitag in einer Erklärung zum Abschluss ihrer viertägigen Frühjahrsvollversammlung im Bildungszentrum St. Benedikt beim niederösterreichischen Stift Seitenstetten. Der von Franziskus initiierte Synodale Prozess, der im Oktober 2023 mit der Synode im Vatikan die weltkirchliche Ebene erreicht, sei "einmalig in der Kirchengeschichte".
Schon davor habe der Papst die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeführten Bischofssynoden Schritt für Schritt weiterentwickelt; Synodalität habe in seinem Pontifikat "als Haltung und Grundprinzip in der Kirche eine neue Qualität erhalten". Nun gelte: "In der Synodalität voranschreiten", so der Titel der Erklärung der Bischofskonferenz. Bei der Weltsynode im Oktober werde Österreich durch den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, vertreten sein; Ersatzmitglied ist der Kärntner Bischof Josef Marketz. Außerdem werde Kardinal Christoph Schönborn als Mitglied des vatikanischen Synodenrates an der Versammlung teilnehmen.
Die Bischöfe skizzierten dafür die Themen, die sich u.a. bei der europäischen Kontinentalversammlung in Prag herauskristallisiert hatten: Über Europa hinaus sei die katholische Kirche mit folgenden Themen befasst: Teilhabe aller Gläubigen an der Sendung der Kirche, Rolle der Frauen, "inklusive" Kirche, Evangelisierung und Mission. "Der Wunsch nach Reformen ist trotz widersprüchlicher Vorstellungen groß", hielten die Bischöfe fest. Es bleibe eine Herausforderung, "dass der Synodale Prozess jene konkreten Folgen zeitigt, die für den Dienst der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit erforderlich sind". In Prag habe sich in den unterschiedlichen Sichtweisen darauf, "was Gott uns heute sagen will", gezeigt, "dass wir aufeinander verwiesen und immer auch ergänzungsbedürftig sind".
Zuversicht hinsichtlich der Synodalität als geistlicher Haltung des Hörens aufeinander geben laut den Bischöfen die Erfahrungen, die sie bei ihrem Ad-limina-Besuch kurz vor Weihnachten in Rom machten. Die Gespräche in den vatikanischen Dikasterien seien "von Offenheit, Wertschätzung und Austausch geprägt" gewesen.
Quelle: kathpress