Gegen Polarisierung: Diözese Innsbruck startet "Tag der Versöhnung"
Mit "zahlreichen Initiativen zur Versöhnung" begeht die Diözese Innsbruck am Freitag (31. März) einen "Tag der Versöhnung". "Gerade in einer Zeit, die von viel Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, breitet sich Nervosität und Gereiztheit aus. Unreflektierte Schuldzuweisungen und mediale Shitstorms gehören zum leidvollen Alltag", heißt es in einer Aussendung der Diözese am Donnerstag. Dem wolle die katholische Kirche etwas entgegensetzen.
Versöhnung sei ein Dauerauftrag für die Gesellschaft, betonte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. "Umso wichtiger wäre es, geduldiger miteinander umzugehen. Oft braucht es nur ein Wort, eine Geste oder ein Entgegenkommen, um zu zeigen, dass eine Begegnung wieder möglich ist", so der Bischof. Bereits in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit hatte Glettler Umkehr und Versöhnung ins Zentrum gerückt.
"Versöhnung ist die Mitte unseres christlichen Glaubens: Durch den Tod und die Auferstehung Jesu wurde uns ein neuer Anfang geschenkt. Keine Schuld, kein Versagen, keine Verurteilung gilt für immer", schreibt Glettler in seiner Botschaft. Viele Menschen würden enorme Lasten uralter Kränkungen und Schulderfahrungen mit sich herumtragen. Ein versöhnter Mensch lebe "gelassener und fröhlicher, weil er seine eigenen Grenzen und Schwächen kennt und von Gottes Barmherzigkeit selbst beschenkt wurde", schreibt der Bischof.
Initiativen zur Versöhnung
Zum Ende der Fastenzeit habe die Diözese die Pfarrgemeinden ermutigt, verstärkt Versöhnungsgottesdienste, Abende der Barmherzigkeit, oder Wege der Versöhnung anzubieten. So ist etwa in der Spitalskirche in Innsbruck im März der "Versöhnungsraum" der Katholischen Jugend aufgebaut und wurde bislang schon von vielen Schulklassen besucht. Am Freitag, 31. März, finde zudem um 20 Uhr ein "Abend der Versöhnung" statt.
Bereits am 30. März um 19 Uhr lädt die Pfarre Maria Himmelfahrt in Schwaz zu einer fastenzeitlichen Versöhnungsfeier in die Pfarrkirche ein. Die Pfarren in den Seelsorgeräumen Prutz und Dreiländereck haben in der letzten Märzwoche zu einer "Woche der Versöhnung" geladen. Jeden Tag wurde ein Versöhnungsgottesdienst in einer anderen Pfarre gefeiert, Priester und seelsorgliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen für Gespräche zur Verfügung. Den Abschluss bildet ein Versöhnungsgottesdienst am Freitag, 31. März, um 19 Uhr in Pfunds. In den Pfarrkirchen von Jenbach und Münster wird am 1. April um 19 Uhr zu Versöhnungsfeiern eingeladen.
Zukünftig will die Diözese Innsbruck jedes Jahr den Freitag vor dem Palmsonntag als "Tag der Versöhnung" begehen, "um in unserer Gesellschaft eine 'Kultur der Versöhnung' zu unterstützen". Es gehe dabei nicht nur um kirchliche Initiativen, sondern um viele kreative Worte, Impulse und Gesten, die ein versöhntes Miteinander fördern, so die Diözese. (Infos: www.dibk.at/versoehnung)
Quelle: kathpress