Wien: Missio Österreich lädt zum "Pauline-Kongress"
Am 14. April lädt Missio Österreich zum Kongress über die Gründerin der Päpstlichen Missionswerke, die selige Pauline Marie Jaricot (1799-1862), ins Wiener Hotel "Marriott". Dazu werden Vortragende und Gäste aus der ganzen Welt erwartet. Ziel sei es, so Mission, das Leben und Wirken der neuen Seligen bekanntzumachen.
"Als Päpstliche Missionswerke weltweit sind wir dem Charisma einer 23-jährigen Frau entsprungen. Das Charisma der seligen Pauline Marie Jaricot ist auch heute noch wichtig für unsere Arbeit. Sie hat uns den Anstoß gegeben, durch das Gebet und einer demütigen Spende, die Welt nachhaltig zu verändern", so P. Karl Wallner, Nationaldirektor von Missio Österreich, im Vorfeld des Kongresses.
Aus Rom werden Sr. Roberta Tremarelli, Generalsekretärin der Kindermissionswerke, und Father Dinh Anh Nhue Nguyen, Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung, anreisen und das Wort ergreifen. Außerdem sprechen der Nationaldirektor von Missio Polen, P. Maciej Bedzinski, der Nationaldirektor von Missio Sri Lanka, Father Basil Fernando und der Präsident von Missio München, Msgr. Wolfgang Huber.
Als Ehrengäste werden Mayline Tran und ihre Familie in Wien erwartet. Das 13-jährige Mädchen aus Frankreich wurde vor 10 Jahren auf die Fürsprache der seligen Pauline Marie Jaricot geheilt. Die Heilung war ausschlaggebend für die Seligsprechung Jaricots. Maylines Vater, Emmanuel Tran, berichtet am "Pauline-Kongress" über dieses Wunder und dessen Auswirkungen auf die ganze Familie.
Glaube, Leben, Engagement
Pauline Marie Jaricot wurde als Tochter eines reichen Seidenfabrikanten am 22. Juli 1799 in Lyon geboren. Nach einem Bekehrungserlebnis begann sie als 17-jährige, sich um die soziale Situation der arbeitenden Menschen und deren Familien in den väterlichen Fabriken zu sorgen und sie verschenkte in den folgenden Jahren ihr Vermögen an Arme.
1819 gründete die 23-jährige Pauline den Lyoner Missionsverein (ab 3. Mai 1922 offiziell "Werk der Glaubensverbreitung"). Ihre Idee der Verbindung von Gebet und Spendenhilfe fand schnell Widerhall. Die Mitglieder der Missionsvereine verpflichteten sich, täglich ein Gebet zu verrichten und wöchentlich einen Sou zu spenden.
Die Französin gründete neben dem Werk der Glaubensverbreitung auch 1826 den Lebendigen Rosenkranz - trotz der damals bestehenden Hindernisse für weibliches Engagement. So beteten 2,4 Millionen Franzosen im Lebendigen Rosenkranz mit - und spendeten.
1831 kaufte Jaricot mit dem elterlichen Erbe ein Haus oberhalb der Altstadt von Lyon, die "Maison de Lorette" (Loreto-Haus). Dort lebte sie mit ihren Gefährtinnen. Die Gemeinschaft nannte sich "Töchter Mariens". Doch verzichtete Jaricot bewusst darauf, eine Ordensgemeinschaft zu gründen, nicht zuletzt, um für andere Aufgaben frei zu sein. Ein Leitsatz ihrer Spiritualität war: "Die Welt ist mein Kloster".
Am 10. August 1835 wurde sie am Grab der heiligen Philomena in Mugnano in Süditalien von einer schweren Krankheit geheilt, wohin sie sich von Lyon aus begeben hatte.
Jaricot versuchte, das Los der Arbeiter zu verbessern, indem sie 1845 eine Erzhütte bei Apt kaufte, die sie als "christliche Fabrik" nach arbeiterfreundlichen Grundsätzen führen wollte. Doch die Verwalter der Fabrik unterschlugen das Geld, das Unternehmen brach 1852 zusammen. Sie verlor ihr gesamtes Vermögen. Auch viele kleine Anleger, die ihr vertraut hatten, hatten alles verloren. Pauline Jaricot lebte bis zu ihrem Tod am 9. Jänner 1862 in Armut.
Mit ihrem "Werk der Glaubensverbreitung" hatte Jaricot den Grundstein für die 1922 von Papst Pius XI. ins Leben gerufenen Päpstlichen Missionswerke gelegt. Am 22. Mai 2022 wurde Pauline Marie Jaricot in ihrer Heimatstadt Lyon seliggesprochen. Die Seligsprechung nahm Kardinal Luis Antonio Tagle vor. Kardinal Tagle sagte bei der Seligsprechung wörtlich: "Pauline war eine Verliebte in Jesus; eine mutige Missionarin der Kirche; eine selbstlose Schwester der Armen und ein Instrument der universalen Liebe Gottes."
(Infos und Anmeldung zum Kongress bis spätestens 7. April unter www.missio.at/events)
Quelle: kathpress