Salzburg: Erzbischof wäscht Pflegekräften die Füße
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wusch während der Abendmahlmesse am Gründonnerstag zwölf Pflegekräften die Füße. Diese Geste des Dankes gelte, "stellvertretend allen, die sich um pflegebedürftige Menschen kümmern, ob beruflich oder privat". Eine Gesellschaft zeichne sich dadurch aus, wie sie am Anfang und am Ende des Lebens mit Menschen umgeht und sich um sie sorgt, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. Beim Auftakt der Osterfeierlichkeiten steht üblicherweise das Letzte Abendmahl Jesu mit den Aposteln im Zentrum. Doch "die Abendmahlsfeier allein wäre nur die halbe Wahrheit", erläuterte Lackner in seiner Predigt. Jesus habe mit dem Waschen der Füße seiner Jünger auch ein "ultimatives Zeichen" der Demut gesetzt.
Anstelle der Apostel wusch Lackner Vertreterinnen und Vertreter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, des Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol, der Mobilen Pflege, des Sozial- und Gesundheitssprengels Untere Schranne, der Stationären Pflege für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen, des Seniorenwohnhauses Schloss Kahlsperg sowie einer ehemaligen Seelsorgerin des Albertus-Magnus-Hauses die Füße.
In Salzburg boten u.a. auch Seelsorger Passanten an, die Schuhe zu reinigen. Sie erinnerten damit ebenfalls an die Fußwaschung Jesu nach dem Letzten Abendmahl.
Sehnsucht nach Gott
In seiner Predigt ging der Erzbischof auf die Sehnsucht als "Grundwort unseres Glaubens" ein. Lackner zitierte dabei den Evangelisten Lukas, der von einer "großen Sehnsucht" Jesus nach dem gemeinsamen Pascha-Mahl mit den Aposteln berichtet. "Wie schaut es bei uns wackeren Katholikinnen und Katholiken mit der Sehnsucht nach dem eucharistischen Mahl aus?", fragte Lackner. Er selbst habe einst festgestellt, ihm sei "nur die Sehnsucht nach Gott" von der Anfangsfreude seines Glaubensweges geblieben. "Mir schien das damals sehr wenig. Heute weiß ich: Es ist sehr viel. Die Sehnsucht übersteigt das rein Irdische." Nur Gott könne auf diesen "Wunsch über alles Wünschen hinaus" Antwort geben.
Quelle: Kathpress