Myanmar: Missio Österreich finanziert Hilfsprojekt für Vertriebene
Die Päpstlichen Missionswerke Österreich ("Missio") und die Salesianer Don Boscos unterstützen aktuell geflohene Familien im Dschungel Myanmar mit Lebensmittel. Hintergrund ist ein Luftangriff des Militärs im Zentrum des Landes am Montag, bei dem laut Medienberichten rund 100 Menschen getötet worden sein sollen, darunter viele Zivilisten. Laut Missio sollen nach dem Angriff Familien Schutz im Dschungel gesucht haben, wo es jedoch an Nahrung, Hygieneartikel sowie medizinischer Versorgung mangelt.
Der Orden der Salesianer versorgt aktuell rund 200 geflohene Familien mit Lebensmittelpaketen. Zurzeit sind die Rationen aber knapp. "Nur durch die Unterstützung von Spenderinnern und Spendern können die geflohenen Menschen in Myanmar Öl, Reis und Bohnen erhalten", unterstrich Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner in einer Aussendung vom Donnerstag. Nötig seien nun Spenden, um die Nothilfe aufrechterhalten zu können.
"Viele Häuser sind im Umkreis des Angriffsortes niedergebrannt, Menschen wurden erschossen", berichtete ein Missio-Projektpartner in Myanmar, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wurde. Auch der Franziskanermönch und Missio-Projektpartner Pater Joe Unterberger äußerte sich besorgt über die sich zuspitzende Gewalt. Der Franziskanermönch befindet sich seit Anfang Februar wieder in Österreich. "Seit dem Militärputsch vor zwei Jahren ist das Leben der Menschen massiv gefährdet", so P. Unterberger. Aus vielen Dörfern im Umkreis des Franziskanerklosters seien die Menschen in den vergangenen Monaten in den Dschungel im Norden des Landes geflohen. "Ganze Dörfer wurden vom Militär vernichtet. Im ganzen Land befinden sich etwa eine Million Menschen auf der Flucht", so der Ordensmann.
Entsetzt über den Angriff hat sich auch bereits die UNO geäußert; die internationale Organisation verurteilte das Militär in Myanmar, das seine "klaren rechtlichen Verpflichtungen" missachtet habe, "bei Kampfhandlungen für den Schutz von Zivilisten zu sorgen". Die Junta hatte im Februar 2021 die Macht in dem südostasiatischen Land an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Die Proteste gegen den Putsch schlug die Junta gewaltsam nieder.
(Spenden an Missio für geflohene Menschen in Myanmar: IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500, BIC: BAWAATWW, Verwendungszweck: Myanmar)
Quelle: kathpress