Wien: Neues Festival will Plätze und Menschen verbinden
Fünf Straßenaktionen, fünf Events und sechs Bezirke: Von 27. bis 29. Mai dreht sich beim "DAHAM"-Festival alles um religiöse wie gesellschaftliche Zugehörigkeit und der Frage nach Heimat und Verbundenheit. Angeboten werden Straßenaktionen, wie ein Blind Date im Beichtstuhl und ein Straßentheater, aber auch ein Essay-Wettbewerb über theologische "Off-Topic"-Themen sowie eine Heurigen-Konferenz. Ziel der Aktionen, die im Rahmen der kirchlichen Dialog-Initiative für junge Erwachsene, "Denk Dich Neu", steht, ist es miteinander über Verschiedenheit und Buntheit ins Gespräch zu kommen, so Anson Samuel vom Verein "The Upper Room", der sich für interreligiösen und interkulturellen Dialog einsetzt und das Festival initiiert hat.
Das "Daham"-Festival wolle Begegnungsorte für Vorbeispazierende schaffen, die durch Kunst miteinander in Dialog treten könnten, so Samuel. Unter diesem Aspekt möchte am 27. Mai die Straßenaktion "Glaubensprojektionen" auf neue Sichtweisen auf religiös konnotiertes Gewand aufmerksam machen. Die Aktion "Blind Date" lädt wiederum Menschen zu Gesprächen in den Beichtstuhl (28. Mai). "Ein Beichtstuhl ist wohl nicht die erste Wahl für ein erstes Kennenlernen", bei diesem "Blind Date" werde er jedoch künstlerisch neu gestaltet und lade Passanten zu einem Gespräch mit Fremden ein, "ohne vom Aussehen des Gegenübers beeinflusst zu werden".
Geplant ist weiters ein Selbstexperiment unter dem Motto "Kleider machen Identitäten" auf den Straßen Wiens (28. Mai), eine Aktion zum Innehalten (29. Mai) sowie ein Straßentheater-Workshop für junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren (27. bis 29. Mai).
Außerdem soll bei fünf Events über Diversität und Tabu-Themen in Glaubensgemeinschaften diskutiert werden. Unter dem Titel "Stammtischtheologie" werden Studierende der Theologie und Religionswissenschaft aufgerufen, bei einem Essay-Wettbewerb ihre Gedanken zu "Off-Topic"-Glaubensthemen, "die sonst zu kurz kommen", zu offenbaren. Essays mit einem Umfang von rund 1.000 Wörtern können noch bis 30. April online via contact@upper-room.info auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden. Die eingesendete Essays nehmen an einem Wettbewerb teil, wovon die besten zehn beim Event "Stammtischtheologie" am 28. Mai präsentiert werden. Die Nominierten werden von einer Jury ausgewählt, darunter etwa der Religionswissenschaftler Yuval Katz-Wilfing, die Leiterin der Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen, Monika Slouk sowie der Kathpress-Journalist Henning Klingen.
Zum Abschluss lädt das Festival zu einem Grätzlfest am 29. Mai am Yppenplatz (1160). Davor nimmt die "Heurigenkonferenz" (29. Mai) die Frage nach der Diversität in Glaubensgemeinschaften in den Fokus. "Wer darf bei uns daheim sein und wer wird ausgeschlossen?", fragen die Veranstalter. Bei der Veranstaltung am Pfarrplatz in Döbling teilen u.a. der jüdische Historiker Awi Blumenfeld, die katholischen Theologinnen Regina Polak und Rita Perintfalvi sowie der Islamwissenschafter Mohamed Bassan Kabbani Erfahrungen zum Thema Diversität.
Das Festival findet in den Bezirken Innere Stadt (1010), Mariahilf (1060), Neubau (1070), Meidling (1120), Ottakring (1160), und Döbling (1190) statt; weitere Bezirke können noch hinzukommen. Das Organisationsteam besteht laut eigenen Angaben aus zehn Teams, die aus unterschiedlichen Bereichen, wie Kunst, Musik, Theologie, Anthropologie, Soziale Arbeit, Theaterpädagogik kommen. Die Straßenaktionen sind öffentlich zugänglich. Für die Events wird um Anmeldung gebeten. (Infos: www.denkdichneu.at)
Quelle: kathpress