
Kirchenzeitung befragt Spitzenkandidaten vor Salzburg-Wahl
Vor der Salzburger Landtagswahl am Sonntag (23. April) hat die Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe) bei den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der antretenden Parteien nachgefragt, wie sie zum Glauben und der katholischen Kirche stehen. Auch zu den Bereichen Teuerung und Armut sowie Klimaschutz und Gesellschaft wurden die Politikerinnen und Politiker befragt.
Der amtierende ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer bezeichnete sich als "gläubigen Katholiken", für den christliche Haltungen "zentraler Bestandteil meines Wertegerüsts" seien. Das VfGH-Urteil zum assistierten Suizid gelte es hingegen zu respektieren - "mit klaren Einschränkungen, die restriktiv und präventiv wirken", so der Politiker. Das Kreuz habe für ihn im öffentlichen Raum "seinen Platz". Es sei ein "Zeichen der Hoffnung" auch in schwierigen Situationen.
Beim Umweltschutz gehe es für Haslauer darum, die Bodenversiegelung einzudämmen und weiterhin in Wasser- und Windkraft zu investieren. Die Teuerung will er im Bereich des Wohnens durch die Erhöhung von Leistungen bei Eigentum und Miete bekämpfen.
David Egger, Spitzenkandidat der SPÖ, wünscht sich eine "moderne Kirche, die sich stärker am Gebot der Nächstenliebe, als an überholten Dogmen orientiert". Die Fristenlösung ist für den Politiker eine "Errungenschaft im Sinne der Gesundheit und der Autonomie von Frauen". Er plädiere zudem für die Übernahme der Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs durch die Sozialversicherungsträger. Die Sozialhilfe muss für Egger wieder zu einer "armutsfesten Mindestsicherung" werden.
FPÖ-Kandidatin Marlene Swazek betonte das christliche Wertefundament als "Teil unserer Kultur und Identität". Diese Werte gelte es schützen, dazu gehöre auch "keine Duldung von Parallelgesellschaften". Die FPÖ wolle werdende Mütter, unterstützen, "die sich für das Leben entscheiden". "Alle Versuche, Abtreibungen leichter zugänglich, billiger und als gesellschaftliche populär zu etablieren, lehnen wir ab", ebenso wie die Schaffung neuer Asylquartiere im Land Salzburg, so Swazek.
Einsatz für die Schöpfung
Die Grüne Spitzenkandidatin Martina Berthold schätzt an der Kirche besonders ihren Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, "denn Klima- und Artenschutz sind Überlebensfragen unserer Zeit". Die Grünen setzten sich für eine "menschliche Asyl- und Migrationspolitik" ein, ebenso sollten Kinderrechte im Asylverfahren gestärkt werden. Berthold plädierte zudem "für bestmögliche Pflege bis zum Lebensende, bestmögliche Schwangerschaftsberatung und Verhütung auf Krankenschein".
Für Andrea Klambauer von den NEOS ist als evangelische Christin die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche wichtig. Anzuerkennen sei der große Beitrag der Kirchen zum sozialen Zusammenhalt. Im Bereich des Asylwesens wünscht sich die Politikerin einen "Spurwechsel", "hin zur Beschäftigung in Mangelberufen". Ebenso plädiert sie für die Ausweitung des Gratis-Kindergartens.
Der Kandidat von "KPÖ Plus", Kay Michael Dankl, ist nach eigenen Angaben kein religiöser Mensch, er erkenne aber an, dass in den Pfarren "viel wichtige Arbeit" passiere. Sie seien nahe an den Problemen der Menschen, "dieses Engagement schätze ich". Wenn Menschen vor Folter, Not und Elend flüchteten, sei Helfen ein Gebot der Stunde, plädierte er für eine humane Asylpolitik.
Quelle: kathpress