Wien: Europäischer Familienkongress der Schönstattbewegung
Mitglieder der Schönstattbewegung aus ganz Europa versammeln sich in den kommenden Tagen in Wien: Unter dem Motto "Familie - Hoffnung für die Zukunft" findet vom 28. April bis zum 1. Mai der diesjährige europäische Familienkongress im Schönstattzentrum am Kahlenberg statt. Dieses wurde im vergangenen Jahr zu einem neuen Bildungshaus ausgebaut und wird Ende Juni offiziell wiedereröffnet. Zuvor ist es bereits Schauplatz für den Schönstatt-Kongress. Kernelemente von dessen Programm, das in mehreren Sprachen übersetzt und auch per Livestream übertragen wird, sind Vorträge zu Familien- und Ehethemen sowie ein Festgottesdienst im Stephansdom mit Österreichs "Familienbischof" Hermann Glettler.
Erfahrungen und Best Practice Beispiele aus ganz Europa werden auf dem Kongress ausgetauscht und diskutiert, kündigten Ingeborg und Richard Sickinger, Österreich-Leiter der Bewegung und damit auch Gastgeber, im Vorab gegenüber Kathpress an. Behandelte Fragen dabei seien etwa: "Wie können wir Ehe und Familie leben? Wie können wir die Freude an Ehe und Familie auch anderen weitergeben? Wie kann Christus durch die Ehe heute spürbar wirken?" Statt um Theorie gehe es um "erprobte und ermutigende Wege", die Hoffnung geben sollen.
Entsprechend ausgerichtet sind die einzelnen Programmpunkte der viertägigen Veranstaltung. Die Familie gehöre heute "nach wie vor zu den großen Zielen, die Menschen verbindet", so das Ehepaar Sickinger. Dennoch seien Eheleute und Familien auf der Suche danach, wie etwa Ehe gelingen und lebendig bleiben könne, wie man sich als Paar gegenseitig glücklich machen könne oder auch, wie gemeinsames Wachstum und Mitgestaltung der Welt zu zweit möglich sei. Die Schönstattbewegung schaffe Möglichkeiten, um darüber in Austausch zu kommen und Antworten zu finden.
Aktuelle Fragestellungen
Beim Kongress steht nach Eröffnungsfeiern am Freitag, 28. April, der Samstag unter dem Motto "Ehe und Familie leben". Nach einem Impuls zum Thema "Das Eheideal neu zum Leuchten bringen" wird auf mehreren Podien zeitgleich diskutiert - etwa, wie man "achtsam leben kann in aktuellen Herausforderungen", ganz konkret u.a. bei der Behinderung eines Kindes oder hinsichtlich der Aufnahme von Geflüchteten. Auch das "Wachsen von Innen", die Kommunikation unter Eheleuten mit "Anteilnehmen und Anteilgeben", die Ehe als Sakrament sowie die Sexualität und "ganzheitliche Liebe" gehört zu den Themen.
Um Kernelemente der Schönstatt-Idee geht es am Samstagnachmittag, wenn etwa der Gründer der katholischen Erneuerungsbewegung, P. Josef Kentenich (1885-1968) und dessen Pädagogik, weiters die Schönstatt-Gründungskapelle ("Urheiligtum") mit ihren weltweit über 200 originalgetreuen Nachbildungen sowie auch die Tradition eines "Hausheiligtums" im Zentrum stehen werden. Ein weiteres Panel widmet sich dem sogenannten "Liebesbündnis" mit der Jungfrau Maria, deren Verehrung in der Bewegung ebenfalls eine zentrale Rolle einnimmt.
Als Hauptredner des Treffens wird am Sonntag (30. April) der Zuständige für Schönstatt für die Region Lateinamerika, der aus Costa Rica stammende Priester P. Jose Luis Correa sprechen; inhaltlich geht es um die Weitergabe der Schönstatt-Familienpastoral und die Gewinnung neuer Träger - ein Thema, das anschließend auch in einem Podium vertieft wird. Gut funktionierende Beispiele wie etwa Zoom-Weiterbildungen, die Schaffung von "Wachstumsräumen für junge Familien" sowie Wege der Suche nach neuen Trägern und Verantwortlichen werden dabei vorgestellt.
Auch eine Workshop-Serie "Wie erreichen wir neue Familien?" am Samstagnachmittag verfolgt denselben Leitgedanken. Angesprochen wird etwa das große Engagement der Schönstattbewegung in der Ehevorbereitung und dessen Erfahrungen, Erziehungsangebote für Ehepaare wie die in Österreich konzipierte Kursreihe "Keep cool!" sowie die hierzulande und in etlichen anderen Ländern entstandene "Akademie für Familienpädagogik".
Als öffentlicher Termin findet am 1. Mai um 12 Uhr die Abschlussmesse mit Bischof Hermann Glettler im Wiener Stephansdom statt. "Ehe und Familie stehen in der Prioritätenliste Gottes ganz oben", wird der in der Österreichischen Bischofskonferenz für das Familienreferat zuständige Bischof in der Einladung dazu zitiert. Im Anschluss findet eine Agape im Erzbischöflichen Palais statt.
Getragen von Ehepaaren
Die Schönstattbewegung wurde 1914 vom Palottinerpater Josef Kentenich im deutschen Vallendar bei Koblenz gegründet. Die föderal gegliederte, in 33 Ländern tätige katholische Bewegung wird vor allem von Ehepaaren getragen und bemüht sich darum, den christlichen Glauben mit dem alltäglichen Leben in Einklang zu bringen. In Österreich fühlen sich den Angaben zufolge rund 650 Familien der Bewegung zugehörig, viele weitere sind durch Kurse für angehende Ehepaare, Eltern und Familien lose mit ihr verbunden. (Infos: https://schoenstatt.at/familienkongress2023)
Quelle: kathpress