
Neuer Steyler-Provinzial Mitteleuropas ins Amt eingeführt
Der neue Provinzial der Mitteleuropäischen Provinz der Steyler Missionare, P. Christian Stranz, wurde am Montag in Maria Enzersdorf in sein Amt eingeführt. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes übernahm der 57-Jährige das Amt offiziell von P. Stephan Dähler, wie die Ordensgemeinschaft am Dienstag mitteilte. Stranz war bereits im Herbst 2022 vom Generalrat der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD) für die nächsten drei Jahre zum Provinzial ernannt worden.
Bei dem Gottesdienst wurde auch der bisherige Vizeprovinzial P. Franz Helm verabschiedet, der insgesamt 13 Jahre dem Provinzrat angehört hatte. Ihm dankte P. Dähler besonders fürs "Mitdenken und Mittragen". "Franz Helm ist es immer gelungen, im Provinzrat ausgleichend zu wirken, wenn es unterschiedliche Standpunkte gab und uns weiterzubringen, wenn wir uns einer Sackgasse befanden", so Dähler.
Künftig werden P. Benjamin Kintchimon (Vizeprovinzial), P. Matthias Helms (Admonitor), P. Matthias Felber und P. Edwin Reyes P. Stranz zur Seite stehen. Als symbolisches Zeichen der Amtsübergabe überreichte der scheidende Provinzial die Schlüssel zum Provinzialsbüro an die neue Führung: "Machen wir unsere Herzenstür auf, um wachsen zu können und die Stimme des guten Hirten zu hören. Schließen wir uns nicht ängstlich ein, sondern bemühen wir uns, Weite zu finden, Wege zu suchen, die zum Leben führen und Boten der Liebe Gottes zu werden", so der Rat Dählers an die neue Leitung.
Dähler selbst blicke mit Dankbarkeit auf seine Zeit als Provinzial und die sieben Jahre seit der Gründung der Mitteleuropäischen Provinz im Jahr 2016 zurück. Er sei dankbar für Vieles, das gelungen sei, aber auch für das, was nicht umgesetzt werden konnte: "Ich hatte den besten Job, den man haben kann."
Steyler Missionare aus aller Welt
Der neue Provinzial sieht eine Hauptaufgabe darin, junge Steyler Missionare aus anderen Kontinenten, zu begleiten, "damit sie die Realität unserer säkularen Gesellschaft aushalten". Auch die Stärkung des Gemeinschaftslebens in den Niederlassungen der Steyler ist P. Stranz ein besonderes Anliegen. In Zukunft wolle man sich aber auch bemühen, den Fokus wieder stärker auf Missions- und Religionstheologie, den Dialog mit anderen Kulturen und Religionen sowie auf Schöpfungsverantwortung und missionarische Bewusstseinsbildung zu legen.
Christian Stranz wurde am 8. März 1966 in Eisenstadt geboren und wuchs in Neusiedl am See (Burgenland) auf. Nach der Matura 1984 im Bischöflichen Knabenseminar Mattersburg trat er in die "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" (Societas Verbi Divini - SVD) ein. Es folgten Noviziat und erste Gelübde im Missionshaus St. Gabriel in Maria Enzersdorf bei Wien sowie das Theologiestudium an der dortigen ordenseigenen Theologischen Hochschule. Die Ewigen Gelübde legte Pater Stranz 1991 in St. Gabriel ab, 1992 wurde er dort zum Priester geweiht. Nach mehreren Stationen im Ausland kehrte Stranz 2001 nach Österreich zurück. Seit 2016 war er Mitglied des Provinzrates der Mitteleuropäischen Provinz der Steyler Missionare.
Die Steyler Missionare
Zur weltweit tätigen "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" (Societas Verbum Divini - SVD) zählen rund 6000 Patres und Brüder aus 77 verschiedenen Staaten. Die meisten Ordensmitglieder stammen aus Indonesien, gefolgt von Indien, den Philippinen und Polen. Steyler Missionare arbeiten in 79 Ländern - in der Pfarr- und kategorialen Seelsorge, in der Bibelarbeit und spirituellen Begleitung, in Schulen, Universitäten und Krankenhäusern, in der Migrantenpastoral, an der Seite der Armen und Ausgebeuteten sowie im Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung.
In der Mitteleuropäischen Provinz, zu der Niederlassungen in Österreich, der Schweiz, Kroatien und in Paris gehören, leben und arbeiten aktuell rund 100 Steyler Missionare. Die Ordensleute in der Mitteleuropäischen Provinz stammen aus 18 Nationen, sie kommen aus Europa ebenso wie aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Schon längst sieht die Gesellschaft des Göttlichen Wortes missionarische Herausforderungen nicht nur in Übersee, sondern auch in Europa. Hier betreuen sie u.a. Pfarren im großstädtischen Milieu, betreiben missionarische Bewusstseinsbildung und engagieren sich im interreligiösen Dialog und in der Migrantenpastoral. Zusammen mit kirchlichen Gruppen und NGOs setzen sich die Steyler Missionare für eine ökologische Wende ein.
Quelle: kathpress