"Missio"-Experte: Christen im Libanon und Syrien unter starkem Druck
Die christlichen Gemeinschaften in Syrien und dem Libanon stehen unter starkem Druck, viele Menschen wollen ihre Heimat verlassen. Das berichtet Tobias Schnitzler, Leiter des Teams International Projects bei den Päpstlichen Missionswerken Österreichs ("Missio"), nach einem Lokalaugenschein in beiden Ländern. Gemeinsam mit seinem Hilfsteam besuchte er Partnerprojekte in Syrien und dem Libanon, wie das Hilfswerk am Donnerstag mitteilte.
Beide Länder seien geprägt von einer zwei Jahrtausende zurückreichenden christlichen Geschichte, so Schnitzler. Während der Libanon nach der Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 zum gescheiterten Staat zu werden drohe, kämpfe Syrien nach zwölf Jahren Krieg nun mit den Folgen des Erdbebens und den westlichen Sanktionen. "Uns geht es darum, den Menschen dabei zu helfen, eine Existenz und eine Zukunft in der Region zu sichern. Denn sonst droht die christliche Präsenz dort völlig verloren zu gehen", so Schnitzler.
Gemeinsam mit dem Hilfswerk der Franziskaner "Associazione pro Terra Sancta" in Beirut versorgt Österreichs "Missio" ältere und arme Menschen mit lebensnotwendigen Medikamenten. Außerdem erhalten betroffene Menschen regelmäßig Lebensmittelpakete und sauberes Trinkwasser.
Nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei im vergangenen Februar hat "Missio" mit den Partnern des Jesuitenordens die Nothilfe für die Opfer des Erdbebens hochgefahren. Die Projektreise führte das "Missio"-Team von Syriens Hauptstadt Damaskus in das vom Erdbeben zerstörte Aleppo. Ebenso ein Besuch beim österreichischen Jesuit P. Gerry Baumgarnter in Homs stand auf dem Programm. Der 29-jährige oberösterreichische Ordensmann koordiniert seit dem Erdbeben die Nothilfemaßnahmen für die Opfer. (Info: www.missio.at)
Quelle: kathpress