Bruckner Orchester Linz tritt erstmals im Mariendom auf
Im Rahmen eines Benefizkonzerts zugunsten der aktuellen Restaurierung der Gemäldefenster im Mariendom tritt das Bruckner Orchester Linz am 7. Juni (20 Uhr) erstmals in der Linzer Domkirche auf. Dabei kommt die Vierte Sinfonie "Die Romantische" von Anton Bruckner (1824-1896) in Österreichs größter Kirche zur Aufführung, wie bei einem Pressegespräch am Montag in Linz bekannt gegeben wurde.
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer zeigte sich dankbar, dass sich das Bruckner Orchester Linz mit dem Konzert in den Dienst der guten Sache stellt. Der Mariendom sei "eng mit Anton Bruckner verknüpft", auch wenn die Kirche erst 1924 und damit nach dem Tod des Komponisten und genau 100 Jahre nach seiner Geburt vollendet wurde. So komponierte Bruckner für die Grundsteinlegung des Kirchenbaus die Festkantate "Preiset den Herrn, lobsingt seinem heiligen Namen". Zur Einweihung der Votivkapelle im September 1869 unter der Leitung von Anton Bruckner selbst, schuf der Komponist die Messe Nr. 2 in e-Moll sowie das bis heute bekannte Chorwerk "Locus iste".
Die "Vierte" ist neben der "Siebenten" die wohl bekannteste Sinfonie des oberösterreichischen Komponisten. Die erste Fassung entstand 1874, die zweite Fassung von 1878 enthält ein völlig neu komponiertes Scherzo. In den Jahren 1879/80 überarbeitete Bruckner noch einmal das Finale. Die Uraufführung fand am 20. Februar 1881 in Wien statt.
Markus Poschner, Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz, zeigte sich im Pressegespräch sehr erfreut über dieses Debüt, "gerade weil die Verbindung von Anton Bruckner zum Mariendom wirklich eindrücklich ist". Für die Vierte Sinfonie habe man sich bewusst entschieden. "Diese Sinfonie ist inspiriert von der Unendlichkeit eines Raumes. Sie ist eine Sinfonie, die nach draußen geht, die die Weite sucht, die den Überblick hat und dieses Gipfelerlebnis in Töne speist", sagte Poschner. Bei einer Kirche sei das ähnlich. "Sie ist der Stein gewordene Versuch, diese Unendlichkeit, diese Vorstellung von Welt, irgendwie zu manifestieren."
Josef Pühringer, Vorsitzender von "Pro Mariendom", betonte, dass das Konzert einer der besonderen Höhepunkte im Veranstaltungsprogramm der Initiative sei. "Das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner im Dom zu erleben - erstmals in der Geschichte des Orchesters und erstmals in der Geschichte des Mariendoms - ist schon etwas ganz Besonderes", so der frühere Landeshauptmann. (Infos und Karten: www.promariendom.at)
Quelle: kathpress